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Zug erfasst Fußgänger frontal und schleift ihn 20 Meter mit


Autor: Petra Malbrich

Igensdorf, Samstag, 02. Juli 2016

Ein 65-Jähiger wurde am Samstagvormittag in Igensdorf von einem Zug erfasst. Für den Fußgänger kam jede Hilfe zu spät, er verstarb am Unfallort.
Foto: Petra Malbrich


Am Samstagmorgen gegen 9 Uhr ereignete sich ein tödlicher Unfall in Igensdorf. Ein Fußgänger wollte bei geschlossener Schranke die Zugschienen überqueren. Den von Nürnberg nach Gräfenberg einrollenden Zug übersah er. Der Zug erwischte den Mann frontal und schleifte ihn 20 Meter weit mit.

Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen kam für den 65-Jährigen Igensdorfer jede Hilfe zu spät. Die Rettungsleitstelle Bamberg koordinierte den Einsatz. Der ASB und das Rote Kreuz waren vor Ort, ebenso die Feuerwehren aus Igensdorf und Forth. Die Feuerwehr wurde bei der Sicherung der Unfallstelle massiv verbal angegangen.


Zeugen berichten von Zugsignal

"Person unter Zug" lautete die Alarmierung an die Feuerwehr gegen 9 Uhr. Kurz zuvor wollte ein 65-jähriger Igensdorfer von der Bayreuther Straße kommend in die Forchheimer Straße einbiegen. Die Schranken waren zu dem Zeitpunkt bereits geschlossen. Ein Zeuge berichtete, dass der von Nürnberg nach Gräfenberg einrollende Zug noch ein Signal gegeben hat, was der Igensdorfer offensichtlich überhörte. Auch den einrollenden Zug hat er nicht gesehen. Dieser erfasste den Fußgänger frontal und schleifte ihn 20 Meter weit mit.

Das Leergut, das der Igensdorfer wohl in dem hinter den Schranken liegenden Supermarkt abgeben wollte, flog durch die Luft. Als der Notarzt vom ASB Gräfenberg eintraf wurde eine Person vorgefunden, an der gleich erste Hilfe geleistet wurde, wie Thomas Glanz, Einsatzleiter des Rettungsdienstes ASB berichtete. Für den Igensdorfer kam jedoch jede Hilfe zu spät.

Zwei Rettungswagen aus Neunkirchen und Gräfenberg kamen zur Unfallstelle. Mehrere Leute, die den Unfall gesehen und betroffen waren, wie die Zuginsassen, standen unter Schock. Daraufhin wurden weitere Rettungswagen angefordert. Der Krankenwagen des ASB und eine Rettungswagen des Roten Kreuz Ebermannstadt unterstützten die Ersthelfer. Der Unfall wurde von der Rettungsleitstelle in Bamberg koordiniert. Die Bundespolizei, die Bahn und die Polizeiinspektion Ebermannstadt mit Dienststellenleiter Manfred Hänchen waren vor Ort.


Einsatzkräfte massiv verbal angegangen

Die Alarmierung "Person unter Zug" hat nicht zugetroffen, wie Kreisbrandinspektor Markus Wolf, Kreisbrandmeister Michael Langenhan und die Feuerwehren aus Igensdorf und Forth an der Unfallstelle sahen. Dieser Alarmierungsruf sieht vor, mit zwei Rettungsscheren auszurücken, weshalb die Nachbarwehr aus Forth zusätzlich alarmiert wurde, wie Kreisbrandmeister Michael Langenhan berichtete.

Der Gruppenführer der Igensdorfer Wehr sperrte mit seinen Leuten die Forchheimer Straße ab der Einmündung zum Supermarkt Edeka und der Sparkasse. Dabei wurden die Feuerwehrleute von Passanten und Schaulustigen massiv verbal angegangen. "Die erste Hilfe wird unterlassen, doch das Handy zum Filmen ist wichtig", sagt der Gruppenführer Schleifer.