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Darum wird das Zirkart-Festival in Forchheim 2020 größer denn je


Autor: Ronald Heck

Forchheim, Montag, 09. März 2020

Im September findet wieder das Forchheimer Straßenkunst- und Artistikfestival statt. Wegen des Rathausumbaus verwandelt das Junge Theater nicht die Altstadt, sondern den Stadtpark in ein großes "Zirkuszelt".
Ein Festivalgelände in der Forchheimer Altstadt wie 2018 ist wegen der Rathaussanierung heuer nicht möglich: Zirkart zieht deshalb in den Park um. Foto: Barbara Herbst/Archiv


Wenn Akrobaten, Jongleure und Magier alle zwei Jahre Straßen und Plätze in Forchheim mit ihren Open-Air-Darbietungen verzaubern, dann ist Zirkart-Zeit. Vom 11. bis 13. September wird das Festival dieses Jahr bereits zum fünften Mal in Forchheim stattfinden. 2020 erwartet die Besucher das bisher größte und kostspieligste Zirkusfestival der Königsstadt. Die größte Neuerung: Erstmals seit Beginn des Festival in 2012 werden die Zirkus-Künstler heuer nicht die Forchheimer Innenstadt bespielen, sondern den Stadtpark unterhalb der Bastion.

Lorenz Deutsch, der künstlerische Leiter des Jungen Theaters Forchheim und kreative Kopf hinter Zirkart stand zunächst vor einem Problem: Der Rathausplatz, wo bislang die größte Bühne stand, ist heuer wegen der Rathaussanierung eine Baustelle und fällt weg.

Herausforderung für die Macher

Was tun? Eine Erweiterung des kleinteiligen Festivalgeländes in der Innenstadt wäre schwierig geworden. "Da sind wir schon bisher regelmäßig an Grenzen gestoßen, wo wir noch Bühnen, Publikum und Rettungswege hinbekommen. Das war wirklich eine Puzzlearbeit", sagt Deutsch. Deshalb die Idee, das Festivalgelände in den Stadtpark hinter der Kaiserpfalz, unterhalb des Amtsgerichtes und der Roten Mauer bis zur Martinschule zu verlegen.

Das diesjährige Festivalgelände wird deutlich größer, knapp 4000 Quadratmeter mehr als bisher. Neben dem Parkareal soll auch der Pausenhof der Martinschule bespielt werden. Die Weitläufigkeit des Stadtparks stellt die Veranstalter wiederum vor Herausforderungen: Wie werden die großen und kleinen Bühnen am sinnvollsten und attraktivsten verteilt?

"Im Stadtpark haben wir viel, viel größere Flächen. Dadurch wird sich auch das Programm etwas ändern", erläutert Deutsch. Die Artisten und Straßenkünstler sollen sowohl ebenerdig, als auch über den Köpfen der Besucher (Luftartistik) und an den Festungsmauern performen. "Wir brauchen auch größere Bühnen und größere Gruppen", erklärt er. Trotzdem soll das Flair des Zirkart-Festivals erhalten bleiben und auch kleinere Compagnien auftreten.

Kosten steigen beträchtlich

Für die Festival-Infrastruktur müssten die Organisatoren allerdings wesentlich mehr Mühe und Geld aufwenden. Im Stadtpark sind unter anderem weniger Strom- und Wasseranschlüsse verlegt als in der Innenstadt. Das JTF kalkuliert, dass das Festival durch den Umzug in den Park 55 000 Euro mehr kosten wird als im vergangenen Jahr (Gesamtkosten für 2020: 154 000 Euro). "Das ist also eine beträchtliche Steigung", so Deutsch.

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Deshalb hat das Junge Theater eine höhere Projektförderung bei der Stadt beantragt. Das JTF rechnet zudem mit Förderung vom Freistaat Bayern, dem Landkreis Forchheim und der Zukunftsstiftung.

Die Mitglieder des Forchheimer Haupt-, Personal- und Kulturausschusses bewilligten einstimmig die höhere Förderung von 43 000 Euro. Außerdem sichert die Stadt erneut ab, bei Einnahmeausfällen durch schlechtes Wetter mit maximal 20 000 Euro einzuspringen.

12.000 Besucher im Jahr 2018

Die städtische Kulturbeauftragte Katja Browarzik lobte das Zirkart: "Das Festival ist inhaltlich und kulturell sehr hochwertig. Außerdem ist es überregional wahrnehmbar und stellt Forchheim sehr positiv dar." 2018 seien bis zu 12.000 Festivalbesucher nach Forchheim gekommen.