Wüstenstein hat sich gemausert
Autor: Paul Pöhlmann
Wiesenttal, Dienstag, 10. Mai 2016
28 Jahre lang dauerte die Dorferneuerung sowie die Neuordnung der Flur. Dies wird jetzt gebührend gefeiert.
Nach 28-jähriger Verfahrensdauer findet die Flurneuordnung und Dorferneuerung Wüstenstein nunmehr mit einem Flurbereinigungsfest ihren krönenden Abschluss. Die Teilnehmergemeinschaft und der Markt Wiesenttal feiern dieses freudige Ereignis am Samstag, 14. Mai, auf dem Parkplatz am Friedhof und im Festzelt.
Die Veranstaltung beginnt um 13 Uhr mit Rundfahrten und Besichtigungen. Um 14 Uhr wird der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft Wüstenstein, Oskar Deglmann, vom Amt für ländliche Entwicklung, den Festakt eröffnen. Auch die Europaabgeordnete Monika Hohlmeier (CSU) hat ihr Kommen angekündigt.
Los ging es im Februar 1988b
Danach werden die Hüllen von einer Skulptur fallen und die Segnung derselbigen stattfinden. So viel darf jetzt schon verraten werden: Es handelt sich um ein Denkmal mit dem Namen "Fliegender Bauer". Das Werk ist von Kunstschmied Hubert Hunstein aus dem Weiler Haag bei Muggendorf. Mit Flurbereinigungsbeschluss vom 22. Februar 1988 war das Verfahren seinerzeit angeordnet worden. Im Juli des gleichen Jahres fanden die Vorstandswahlen mit folgenden gewählten Personen statt: Robert Nützel, Arnold Schneider, Hans Schürer (Wüstenstein), Walter Prechtel, Konrad Bauer (Draisendorf), Hans Brütting, Hans Distler (Gößmannsberg), Gottfried Ochs (Rauhenberg), Georg Düngfelder (Siegritzberg).
Die Gewählten bestimmen Hans Brütting zum örtlich Beauftragten. Der Gößmannsberger Landwirt führt dieses Amt mit Überzeugung bis heute aus. "Die Vorstandsmitglieder machten sich fortan mit großem Engagement ans Werk", so Anton Hepple, der Leiter des Amtes für ländliche Entwicklung in Bamberg. Für die gute Zusammenarbeit bedankt sich auch der TG-Vorsitzende, Oskar Deglmann. Insgesamt hat die Teilnehmergemeinschaft in dem über 1000 Hektar großen Verfahrensgebiet auf einer Länge von 21 Kilometern Feld- und Waldwege ausgebaut.
3,5 Millionen Euro investiert
Auch die Natur- und Landschaftspflege kamen nicht zu kurz. 7, 4 Hektar wurden für deren Belange ausgewiesen. Auf diesen Flächen wurden 1270 Sträucher und 150 Bäume neu gepflanzt. Ende der 90er Jahre kam die Dorferneuerung in den vier Dörfern des Verfahrensgebiets: Wüstenstein, Gößmannsberg, Draisendorf und Rauhenberg dazu. Wesentliche Aufgaben waren der Bau eines Spielplatzes und die Dorfplatzgestaltung in Wüstenstein, die Anlegung eines Parkplatzes am Friedhof sowie eines Wanderparkplatzes im Aufseßtal, die Neugestaltung des Dorfplatzes mit dem Bau eines Dorfgemeinschaftshauses in Gößmannsberg sowie die Neugestaltung des Dorfplatzes mit neuer Brücke in Draisendorf.
Für die Flurneuordnung wurden insgesamt Investitionen in Höhe von 3,5 Millionen Euro getätigt, die mit Zuschüssen von 3,1 Millionen Euro gefördert werden konnten. Im Zuge der Dorferneuerung sind Kosten in Höhe von 830 000 Euro für öffentliche Anlagen angefallen. Hierfür gab es einen Zuschuss von 517 000 Euro des Amts für ländliche Entwicklung.
"Wir haben einen Gewinn für Wüstenstein geschaffen", freut sich Bürgermeister Helmut Taut (FWW). "Die Leistungen sind beispielhaft und nachhaltig", so der Leiter des Amtes für ländliche Entwicklung, Anton Hepple. Für Landrat Hermann Ulm (CSU) steigert Wüstenstein die Attraktivität des gesamten Landkreises.