Wolfgang Rast freut sich im Doppelpack
Autor: Petra Malbrich
Igensdorf, Montag, 17. März 2014
Mit einiger Genugtuung nehmen Ehefrau Annita und Wolfgang Rast seine Wiederwahl entgegen. Für seine Kontrahentin findet der Igensdorfer Bürgermeister allerdings Worte der Anerkennung.
Für Annita Rast war die Welt am Sonntagabend in Ordnung: "Die Igensdorfer wussten sehr wohl, wen sie wollen und brauchen", sagt sie. Grund zur Freude hatte sie mehr als genug. Mit 76,99 Prozent haben die Igensdorfer ihren Mann Wolfgang Rast in seinem Amt bestätigt und ihm damit sechs weitere Jahre im Rathaussessel beschert.
"Ich habe damit gerechnet, aber nicht mit einem so hohen Ergebnis", sagt der alte und neue Bürgermeister in Feierlaune. "Es hat mich angenehm überrascht. Ich fühle mich gut, weil die Bürger gesehen haben, was ich den vergangenen Jahren geleistet habe. Das Ergebnis ist auch ein wenig die Quittung der vergangenen zwei Jahre für die anderen", sagt Rast. Er spielte damit auf die argumentative Materialschlacht um die Zukunft des Feuerwehrhauses an.
Den Wahlsonntag hatte Rast in seinem Büro verbracht. Die Leinwand immer im Blick, um darauf die Ergebnisse beobachten zu können. Die ersten Ergebnisse, die übertragen wurden, kamen aus der Enklave Pommer. "96,3 Prozent stimmten für mich. Wenn der Trend so weitergeht, kann nichts mehr schiefgehen", gab sich Rast da schon optimistisch.
Dann folgte das Wahlergebnis aus Pettensiedel, wo sich Rast mit 81 Prozent durchsetzte.
Ehefrau Annita, die ersten Leute aus dem Dorf und aus Rasts Partei kamen daraufhin ins Amtszimmer. Als Rast über 1500 Stimmen auf sich vereinigen konnte, ließ er die Sektkorken knallen. Da waren zwölf von 13 Bezirken ausgezählt und Rast die Mehrheit nicht mehr zu nehmen.
Rösner blickt schon nach vorn
Über seine Gegenkandidatin Edeltraut Rösner (CSU) fand Rast aber auch im Triumph lobende Worte: "Sie war eine faire Kandidatin und wir haben einen sachlichen Wahlkampf geführt. Leider hatte sie wenig Zeit zum Vorbereiten, denn ein Wahlkampf dauert kein halbes Jahr, sondern sechs Jahre", sagte Rast.
Edeltraut Rösner, die ihre eigene Wahlparty in der Lindelberghalle feierte, kam gleich nach Bekanntgabe des Ergebnisses ins Rathaus, um Rast dort zu gratulieren. "Ich hätte mir etwas mehr gewünscht. Jedes Ergebnis näher an der 30 hätte mich emotional mehr aufgebaut", sagt sie. Das Ergebnis wertete sie dennoch als Achtungserfolg. Immerhin sei es ihre erste Kandidatur gewesen.
Zudem sei es schwer gewesen, gegen einen amtierenden Bürgermeister anzutreten. Missen möchte sie die Erfahrung aus dem Wahlkampf dennoch nicht: "Ich habe viele gute Gespräche geführt. Diese Punkte möchte ich in den Gemeinderat mit einbringen", kündigte Edeltraut Rösner an.
Während sich die Amtsräume im ersten Stock des Igensdorfer Rathauses immer mehr mit Mitarbeitern, Anhängern, Freunden und Bekannten füllte, um zu gratulieren und mit einem Glas Sekt auf den Wahlsieg anzustoßen, war von Rösners CSU noch kaum jemand da. "Sie müssen noch auszählen", sagt sie.
Die Wahlbeteiligung in Igensdorf ist zwar im Vergleich zur vorherigen Wahl leicht zurückgegangen, lag mit einer Beteiligung von 66,22 Prozent aber dennoch relativ hoch.