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Wohltaten für Körper und Seele


Autor: Carmen Schwind

Muggendorf, Dienstag, 13. Dezember 2016

Die Senioren der Marktgemeinde Wiesenttal waren ins Dekanatszentrum in Muggendorf eingeladen, um sich von Experten Lust auf Gesundheit machen zu lassen.
Michael Messingschlager verteilt Smoothies zum Probieren und Raten der Zutaten. Foto: Carmen Schwind


Das Projekt "Gemeinsam statt einsam in Wiesenttal" ist eine Zusammenarbeit der evangelischen Kirchengemeinde Muggendorf, der Marktgemeinde Wiesenttal und der Diakonie Bamberg-Forchheim. Um die Seniorenbeauftragten Gundula Rieger und Ingrid Hilfenhaus scharen sich ehrenamtlich Engagierte, die stundenweise ins Haus kommen, um Senioren zu besuchen und zu helfen, dass diese so lange wie möglich im gewohnten Umfeld wohnen bleiben können. Außerdem werden Veranstaltungen zu verschiedenen Themen organisiert.

Wer "Lust auf Gesundheit" hatte, wurde beispielsweise im November von den Mitgliedern des Projekts zu einem informativen Nachmittag ins Dekanatszentrum in Muggendorf eingeladen. Vereine, regionale Dienstleister und gemeinnützige Einrichtungen konnten sich an Informationsständen präsentieren. Außerdem wurde gesungen, Preise konnten gewonnen, Smoothies probiert und deren Ingredienzien erraten werden.


Mobile Augenoptikerin

Nadine Gerstner zum Beispiel ist eine mobile Augenoptikerin und kommt nach Hause oder ins Seniorenheim. Früher arbeitete sie als Ingenieurin für Augenoptik. 2007 kam ihr dann die Idee, sich als Optikerin selbständig zu machen. Jetzt ist sie mit ihren besonderen Sehhilfen im Landkreis unterwegs. "Ich komme mit meinem gesamten Equipment ins Haus", erzählte Nadine Gerstner. So kann sie zuhause die Sehschärfe überprüfen, eine Augenglasbestimmung durchführen oder spezielle Hilfsmittel wie Lupen vorführen. Außerdem hat sie eine Auswahl an Brillen dabei. "Wenn man die Brille bei mir kauft, hat man keine weiteren Kosten", erklärte die Augenoptikerin. Ansonsten berechnet sie Anfahrtskosten und Auslagen.

Braucht man in Wiesenttal Medikamente, kann man diese per Telefon, Fax, E-Mail oder WhatsApp in der Marktapotheke bestellen. Diese werden im Gemeindegebiet kostenfrei geliefert. Besser noch ist das persönliche Gespräch und die Beratung in der Apotheke. "Die Versandapotheken sind für uns auf jeden Fall ein Thema", sagte Apothekerin Martina Seuberth. Allerdings haben sie vieles vorrätig oder können es innerhalb eines halben Arbeitstages liefern lassen. "Und wir haben den Vorteil, dass wir vor Ort gut vernetzt sind, sodass wir unsere Kunden ohne kapitalistischen Hintergrund gut versorgen können", meinte die Apothekerin.


Ganzheitlicher Ansatz

Um auch im Alter beweglich zu bleiben, stellte Gesundheitstrainer Robert Stein das Kneipp-Prinzip vor. "Das bedeutet nicht nur Kaltwasser, sondern das ist ein gesamtheitliches System", erklärte Stein. Es gehe wohl um Wasser, aber auch um Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen und Lebensordnung. Fünf Elemente, die wohltuend auf den Menschen einwirken.

Heilpraktikerin Anke Güldenberg stellte die Osteopathie vor und erklärte, dass zum Beispiel Hörprobleme auftreten können, wenn die Halswirbelsäule im Alter nicht mehr so beweglich ist. "Mangelnde Beweglichkeit und die Spuren und Narben, die das Leben so mit sich bringen, führen zu Beschwerden", meinte die Heilpraktikerin. Mit Hilfe der Osteopathie können Ursachen gefunden und die natürliche Regeneration des Körpers angeregt werden. "Allerdings hexen wir auch eine Arthrose nicht einfach weg", scherzte Anke Güldenberg. Gesundheitskurse präsentierte Sporttherapeut Matthias Gallmetzer. Hier interessierten sich einige Zuhörer besonders für das Angebot im Rehabilitationssport.


Die Kirche kommt ins Haus

Außerdem stellten sich die spezialisierte ambulante Palliativversorgung vor, die sich um schwerstkranke und sterbende Menschen kümmert, und der Hospizverein Forchheim. Pfarrerin Ulrike Werner berichtete, dass die evangelische Kirche Senioren am Geburtstag oder bei Krankheit besucht. "Kirche ist nicht nur das Gebäude, sondern Kirche geht raus zu euch", trug die Pfarrerin vor. Und wenn Senioren nicht mehr zum Gottesdienst kommen können, fährt Ulrike Werner zu ihnen, damit sie im Kreise der Familie, Freunden und Nachbarn zuhause das Abendmahl feiern können. Außerdem stellten Alexandra Dauer und Michael Messingschlager die Einrichtungen und Dienste der Diakonie Bamberg-Forchheim in der Fränkischen Schweiz vor.