Wohliger Abschluss in Weilersbach
Autor: Pauline Lindner
Weilersbach, Sonntag, 22. Dezember 2019
Bürgermeister Gerhard Amon (CSU) im Rückblick: Weilersbach wächst, und die Steuereinnahmen entwickeln sich besser als gedacht.
In seiner Ansprache zum Jahresschluss bekräftigte Bürgermeister Gerhard Amon (CSU), er werde aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr als Weilersbacher Gemeinderat kandidieren. Gleichwohl rief er die Bürger auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. "Eine allgemeine, freie und geheime Wahl ist, wenn man sich auf der Erde umschaut, keine Selbstverständlichkeit, sondern etwas ganz Besonderes", betonte er.
Zweiter Bürgermeister Marco Friepes (CSU) dankte Amon im Namen des Gemeinderats. Das Bürgermeisteramt bringe Herausforderungen und sogar Anfeindungen mit sich und nur selten Dank. "Auch wenn wir manchmal hitzig diskutiert haben, haben wir uns beim Bier danach wieder gut unterhalten", lobte er die Atmosphäre im Gremium.
Friepes hatte nun zum fünften Mal die Aufgabe des Kassenwarts beim Adventsmarkt. Wieder erwirtschafteten die Vereine und Bürger einen ansehnlichen Überschuss. Je 550 Euro übergab Friepes so dem Musikverein, den Feuerwehren Weilersbach und Reifenberg, den Clubfreunden, dem Sportverein Gloria und dem Gesangverein für ihre Jugendarbeit. Letzterer stand vor einem Jahr fast vor der Auflösung. Nun aber will man junge Sänger gewinnen und einen Jugendchor ins Leben rufen.
Weilersbach hat steigende Einwohnerzahlen, insbesondere in Reifenberg (186 Einwohner) rechnet Amon damit, dass die Zahl 200 alsbald erreicht wird. Es gab 20 Geburten und 18 Sterbefälle. In der Grundschule sind 65 Schüler, in der Kita 81 Kinder, davon 20 unter drei Jahren. Im Hauptort wollten 27 Bauherrn etwas bauen, in Reifenberg zwei.
Dank des Nahversorgungszentrums entwickelten sich die Steuereinnahmen besser als prognostiziert. Waren insgesamt 3,8 Millionen Euro an Einnahmen im Haushalt angesetzt, flossen tatsächlich 3,95 Millionen Euro. Geplant war eine Zuführung in den Vermögenshaushalt von 540 000 Euro; 250 000 Euro kamen durch die positive Entwicklung dazu. Das tut Weilersbach gut, stehen doch etliche große Investitionen an. Amon listete die Schulsanierung, die weitere Krippengruppe und den Austausch der Wasserleitungen auf. Im Februar soll der Austausch in der Kirchenstraße beginnen und drei Druckminderschächte eingebaut werden. Im Bereich Wasserversorgung kann Weilersbach zügig voranschreiten, denn wegen der hohen Investitionen in den vergangenen Jahrzehnten erhält die Kommune 80 Prozent Förderung.
Anders sieht es beim Erneuern der Straßen aus. Gerade einmal 5800 Euro erhielt der Ort vom Freistaat. Dabei kommt allein die Sanierung der Weißenbacher Straße an die Millionengrenze. Amon erwartet, dass künftig über die Grundsteuern der innerörtliche Straßenbau finanziert wird.
Wegen der Wasserversorgung nahm Weilersbach 2002 600 000 Euro Kredit auf und hatte 1,2 Millionen Euro Schulden. 2014/15 kamen nochmals Kredite hinzu, so dass der Schuldenstand auf 1,4 Millionen anstieg. Seither baut die Gemeinde konsequent die Schulden ab. Aktuell liegen sie bei 800 000 Euro oder 395 Euro pro Kopf. Der Kommune kam zupass, dass die Zinsen stetig sanken. Waren es zu Anfang des Jahrhunderts noch fast 90 000 Euro, lag die Summe in den vergangenen zwei Jahren schon unter 10 000 Euro.