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Wiesenttal gleicht riesigen Seenlandschaft


Autor: Josef Hofbauer

, Freitag, 14. Januar 2011

Schneeschmelze und Regen ließen Flüsse über die Ufer treten. Das Wiesenttal gleicht einer riesigen Seenlandschaft. Alle Zuflüsse der Wiesent sind randvoll. Ob sich die Situation weiter verschärft hängt maßgeblich von der prognostizierten Witterung ab.
Eine riesige Hochwasserwelle kommt auf Ebermannstadt zu. Dank der Flutmulde sind aber keine größeren Schäden zu befürchten. Fotos: Josef Hofbauer


Die Hochwassersituation bleibt weiter angespannt. Dieses Resumee zieht das Wasserwirtschaftsamt Kronach. Während der Pegel der Trubach bei Pretzfeld gestern wieder sank, wälzte sicheine riesige Hochwasserwelle der Wiesent auf Ebermannstadt zu. Trotz Flutmulde musste der Parkplatz gegenüber dem Rathaus gesperrt werden. Der Skaterplatz lag komplett unter Wasser.
Auf dem Steg dazwischen ließen Bernhard Görl und Georg Linz vom Wasserwirtschaftsamt Kronach ein Messgerät zu Wasser mit dessen Hilfe die Behördenvertreter den Abfluss der Wassermassen bestimmten. Das sei wichtig für Prognosen.
"Ich gehe davon aus, dass sich die Lage entspannt", erklärt Kollege Severin Hajer. "Hoffentlich, denn alle Zuflüsse sind derzeit randvoll." Das Wasser der Leinleiter lief vor Unterleinleiter über die Straße und bei Gasseldorf spritzte die Gischt über die Gehwege.

"Ich kann mich kaum erinnern, dass das Wasser jemals so hoch war", erzählt Werner Distler aus Gasseldorf, der aber bereits einen leicht sinkenden Pegelstand ausgemacht hat.
Das bestätigt Bernhard Görl vom Wasserwirtschaftsamt für die Wiesent. Dort stieg der Pegel zwischen Donnerstagabend und Freitagmorgen zwar von 2,63 auf 2,78 Meter, zeigte gegen Mittag mit 2,70 Meter bereits wieder rückläufige Tendenz.
Das half Erika Krämer aus Niederfellendorf aber wenig. Sie stand mit ihrer Einkaufstasche auf der Streitberger Seite und seufzte: "Jetzt wär' ein Christophorus recht, der mich da rüber bringt."
Zufrieden stellte in Pretzfeld Hans Schirmer einen Rückgang des Wasserstandes um rund 20 Zentimeter fest. "Das Schlimmste scheint überstanden." Währenddessen machten sich auf Initiative von Frank Hafner, Abteilungsleiter beim Wasserwirtschaftsamt Kronach drei Mitarbeiter auf den Weg zur Deich-Schau. Sie kontrolierten ob die Wassermassen Dämme unterspült haben.