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Wiesenthauer Bürgerhaus genießt Priorität


Autor: Franz Galster

Wiesenthau, Freitag, 24. April 2015

350 000 Euro will die Gemeinde Wiesenthau für die Sanierung des ehemaligen Schlaifhausener Rathauses in die Hand nehmen. Gesucht werden in diesem Zusammenhang auch alte Pläne des Gebäudes.
Das Wiesenthauer Bürgerhaus soll sowohl innen als auch außen saniert werden.  Foto: Galster


Die Verabschiedung des Haushalts 2015 stand im Mittelpunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung in Wiesenthau. Bürgermeister Bernd Drummer (JB) zeigt sich zufrieden mit dem finanziellen Status quo, der ein Guthaben in Höhe von 1,03 Millionen Euro ausweist.

Die mit Abstand größte Investition tätigt die Gemeinde für die Sanierung des Bürgerhauses. Früher diente das Gebäude als Rathaus von Schlaifhausen. Für die Generalsanierung, die sowohl innen wie außen nötig ist, hat die Gemeinde 350 000 Euro in den laufenden Haushalt eingestellt.
Drummer bat die Räte in diesem Zusammenhang darum, noch alten Plänen des Gebäudes zu schauen. Das würde das weitere Vorgehen erleichtern.

Eine erste Besichtigung mit einem Architekten hat bereits stattgefunden. Das Haus beherbergt drei Wohnungen und einen weiteren Raum, den unter anderem der Gesangverein nutzt.

Im Keller findet sich zudem ein Archiv.

Kredit läuft 2017 aus

Kämmerer Matthias Zeißner präsentierte die einzelnen Posten des neuen Haushalts. Deutlich zeigen sich im Verwaltungshaushalt die Betriebskosten im Abwasserbereich mit 122 000 Euro. Sie beinhalten auch Nachzahlungen von 25 078 Euro an die Stadtwerke Forchheim.

Ein Kredit von 24 100 Euro muss zudem noch in diesem Jahr bedient werden. Er läuft 2017 aus. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt beträgt 85 500 Euro. Es verbleibt eine freie Finanzspanne von 61700 Euro.
Im Vermögenshaushalt ist unter anderem die Ausrüstung der Feuerwehr mit 66 000 Euro berücksichtigt. Das Feuerwehrhaus in Wiesenthau wird 25 000 Euro für Renovierungen verschlingen. Für den Kindergarten sind 20 000 Euro für Spielgeräte und Ausstattung vorgesehen. Beim Baugebiet "Dorfäcker" bei Schlaifhausen sind 40 000 Euro an Planungskosten eingeplant, für den Ankauf von Grundstücken weitere 200 000 Euro.

Getrübte Aussichten

Der Wirtschaftsweg nach Kirchehrenbach wird zum wiederholten Mal mit 45 000 veranschlagt. Der im Bau befindliche Parkplatz am Friedhof kostet rund 85 000 Euro. Für die Kläranlagenerweiterung in Forchheim sind nochmals 28 500 Euro fällig.

Für den restlichen Ausbau mit Breitband rechnen die Wiesenthauer mit Kosten von rund 20 000 Euro. Ein Blick auf das Investitionsprogramm der kommenden Jahre zeigt erheblichen Finanzbedarf. So setzt Kämmerer Zeißner 2016 für den Kindergarten 500 000 Euro und für die Bauhoferweiterung 100 000 Euro an. Im Jahr 2017 erwartet er Investitionen für einen Bürgersaal in Höhe von 500 000 Euro und für Bauhof-Fahrzeuge weitere 100 000 Euro. In seinem Resümee bilanzierte der Kämmerer, dass im Jahr 2017 sämtliche Rücklagen aufgebraucht und dann bereits eine Deckungslücke von 450 000 Euro entstehen könnte. Das solle allerdings nicht heißen, erforderliche und sinnvolle Maßnahmen zu verschieben. Allerdings appellierte Zeißner an die Gemeinderäte, das drohende finanzielle Szenario bei den kommenden Planungen bereits im Hinterkopf zu haben.