Werk mit Wow-Effekt
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Freitag, 17. Juni 2016
Die Skulptur "Talking to the Sky" versteht der Belgier Arne Quinze als Chance, in Kontakt zu kommen.
Arne Quinze verbindet mit der Kunst eine große Hoffnung: Sie soll, sagte der Belgier bei der Enthüllung seiner Skulptur "Natural Chaos" am Donnerstagabend, "Menschen in Kontakt zueinander bringen" und einladen, "laut zu träumen". Geht es nach Quinze, dann würde er "Städte in Open-Air-Museen verwandeln".
"Talking to the Sky" (so der Name der Skulptur aus der Reihe "Natural Chaos") ist ein Geschenk der Sparkasse (anlässlich ihres 175. Geburtstages) an die Stadt Forchheim. Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) verglich seine "riesige Vorfreude" auf das Kunstwerk mit jener eines Kindes auf Weihnachten. Er lobte den "großen Enthusiasmus" der Sparkasse. "Die Skulptur wird Forchheim verändern", meinte Kirschstein.
"Es ist ein moderner Glanzpunkt im öffentlichen Raum, ein Werk mit echtem Wow-Effekt."
Muss nicht gefallen
Oft an diesem Abend der Enthüllung wurde betont, dass Kunst nicht gefallen müsse. Sie wolle "ihre Betrachter in Bewegung setzen", sagte der Oberbürgermeister. Und Ewald Maier, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, verband Quinzes Skulptur mit dem "leisen Wind of Change", der in Forchheim zu spüren sei. Dieses Geschenk sollte nicht nur "Freude geben", sondern auch "zur regionalen Auseinandersetzung" einladen, wünschte sich Ewald Maier.Die Versatzstücke der Skulptur - Leiter, Blumen, Gräser und Spiralen - brachten auch die Kulturbeauftragte Katja Browarzik ins Schwärmen: Mit Feingefühl und Kalkül sei Quinze ein "kreatives Spiel aus Chaos und Ordnung" gelungen; hier setze sich eine "optimistische Vision" am Stadtrand fest.
Dieter George, Browarziks Vorgänger als Kulturbeauftragter, sieht die Skulptur als "richtigen Akzent am Übergang zur Altstadt. Hier hat der industrielle Take off Forchheims begonnen, es ist zugleich ein Ort des Aufbruchs und der Besinnung."
Auch Toni Eckert, der Kulturreferent des Landkreises, war angetan von der Wahl des Ortes: "Talking to the sky kommuniziert gut mit dem Kirchturm, der ja auch zum Himmel spricht."
Kraftvolles Zeichen
Weitere Stimmen zu "Natural Chaos": "Ein kraftvolles Zeichen des Aufbruchs ins 21. Jahrhundert", sagte der Forchheimer Künstler Harald Winter. "Ich bin einverstanden", sagte Alt-OB Franz Stumpf und fügte lachend hinzu: "Obwohl ich das als Schüler nicht hätte beschreiben wollen.""Schön und mutig", urteilte Stadtrat Josua Flierl (CSU). "Cool" fand Rätin Annette Prechtel (FGL) das Werk: "Klasse, dass wir es uns getraut haben. Das könnte Jugendliche zur Diskussion einladen." Und Stadtrat Heinz Endres (FBF): "Guter Kontrast zum mittelalterlichen Forchheim - als Gesprächsstoff geeignet."