Werbung auf die Spitze getrieben
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Dienstag, 20. Oktober 2015
Der Pylon von Aral und KFC animiert die nahe Shell-Tankstelle in der Äußeren Nürnberger Straße, ebenfalls einen Werbemast zu bauen. Doch die Forchheimer Politik sagt Nein.
Pylonen wirken ansteckend. Um Werbung bei den Autofahrern entlang der Autobahn 73 zu machen, haben die Firmen Mc Donald, Aral und KFC über 25 Meter hohe Werbe-Masten aufgestellt. Jetzt möchte auch die Shell-Tankstelle in der Äußeren Nürnberger Straße 70 (sie liegt 66 Meter von der Autobahn entfernt) nachziehen und mit einem 25 Meter hohen Pylon für sich werben. Im Bauausschuss führte das zu einer Kontroverse, an deren Ende der Antrag abgelehnt wurde.
Vor allem deshalb, weil der Tankstellenbetreiber den Pylon außerhalb des Baurechtes - zu nah an der Grundstücksgrenze - installieren wollte. Shell berufe sich auf den Hähnchen-Imbiss KFC, sagte Gerhard Zedler, der Chef des Bauamtes. Um das "Gleichheitsprinzip" nicht zu verletzen, regte Zedler an, den Antrag zu bewilligen.
"Wie wird das in anderen Städten gehandhabt?", wollte Heike Schade (FGL) vom Bauamtschef wissen. Der erinnerte daran, dass die Autobahndirektion einer Mast-Höhe von maximal 25 Metern zustimmen würde. Doch sei dies offenbar bundesweit nicht einheitlich geregelt: "In Richtung Norden kann man nur den Kopf schütteln über die Werbung, die nahe der Autobahn möglich ist", sagte Gerhard Zedler.
"Immer mehr solche Türme stören das Stadtbild", kritisierte Erwin Held (FW). Nach Shell werde dann wohl Agip einen Pylon bauen wollen, meinte Held: "Wir kriegen das vor die Nase geknallt und irgendwann sind wir von Türmen umzingelt."
Pläne durchkreuzt
Acht der 15 Räte im Bauausschuss durchkreuzten am Ende die Shell-Pläne. Freie Wähler, Grüne und SPD waren dagegen. In den Reihen der Forchheimer CSU überwog die Ansicht, dass der geplante Pylon "zwar nicht schön ist", wie Martina Heben danz sagte, aber "aus Sicht des Wettbewerbs" geduldet werden sollte. Auch der FDP-Rat Sebastian Körber setzte auf den Gleichheitsgrundsatz. Die Firmen seien auf die Frequenz und die Werbung angewiesen.
Außerhalb des Baurechts
Weil aber Markus Schmidt ("Dürfen dann alle Pylonen bauen?") aus der CSU-Phalanx ausscherte, ergab sich eine Mehrheit gegen den Shell-Antrag. Gerhard Zedler hatte Verständnis für die Positionen von Erwin Held und Markus Schmidt. "Wir müssen nicht großzügig sein und Pylonen auch noch außerhalb eines Baurechtes erlauben", sagte Zedler. Innerhalb des Baurechtes sei so ein Werbe-Mast ohnehin nicht zu verhindern. So wird die Shell-Tankstelle nun ohne den erhofften 25-Meter-Pylon bleiben. Denn innerhalb des Baurechtes wird er von unterirdischen Leitungen und Tanks verhindert.