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Werbegemeinschaft Forchheim löst sich auf


Autor: Christoph Wiedemann

Forchheim, Freitag, 29. Juni 2018

Die Forchheimer Werbegemeinschaft löst sich zum Jahresende auf. Es wird ein neuer Verein entstehen. Warum dafür die Citymanagerin mit verantwortlich ist.
Der Blick in die Innenstadt. Hier soll wieder mehr Leben einkehren. Foto: Christoph Wiedemann


Die Werbegemeinschaft Forchheim plant sich aufzulösen. Das ging aus der Mitgliederversammlung am Donnerstag hervor. Dafür wird ein neuer Verein gegründet, in welchen die Werbegemeinschaft übergehen soll.

Zuerst verkündete der Vorsitzende der Werbegemeinschaft, Michael Csépai, dass er bei den Wahlen im Herbst nicht mehr kandidieren werde. Er will "die Zeit lieber in die Familie stecken". Diese Entscheidung hat der aktuelle Vorstand insbesondere mit seinen Kindern besprochen.

Gleich nach dieser Ankündigung erklärte Csépai, dass eine neue Vorstandwahl der Werbegemeinschaft Forchheim nicht mehr nötig sei. Denn "es wird ein neuer Verein gegründet". Um die Ziele zu erreichen "ist es effektiver mit einer Stimme zu sprechen", sagt Csépai.

Dieser neue Verein soll sich aus den Mitgliedern der Werbegemeinschaft, der Interessensgemeinschaft "Die Innenstädter" (IG) und Vertretern der Stadt Forchheim zusammensetzen.

Dabei wurde klar, warum die Citymanagerin, Elena Büttner, bei der Mitgliederversammlung der Werbegemeinschaft anwesend war. Sie "ist der Anstoß, der etwas Neues hervorbringt", sagt Csépai. Allein die Stelle der Citymanagerin, die Büttner seit April inne hat, sei das Signal "einer Aufbruchstimmung".

Denn die Arbeit von Elena Büttner deckt sich in einigen Punkten mit den Interessen der Werbegemeinschaft und der IG. Sie setzt sich beispielsweise für die Attraktivität der Innenstadt, der Bekämpfung der Leerstände und innerstädtische Veranstaltungen ein.

Dafür gibt es auch schon konkrete Pläne. Zum einen findet während der Afrika Kulturtage (6. bis 8. Juli) am Freitag die lange Einkaufsnacht in Forchheim statt. Die "Symbiose von Veranstaltung und Händleraktionen", müsse in dieser Form verstärkt werden, erklärt Csépai.


Das Anstattfest im Jahr 2018


Büttner stellt eine weitere Idee vor. Während der Afrika Kulturtage wird der Leerstand in der Innenstadt kurzzeitig verschönert. "400 Kindergartenkinder haben afrikanische Kunst erstellt", erläutert Büttner. Damit sollen die leerstehenden Gebäude der ehemaligen Metzgerei Belzer (Hauptstraße 61 - 63) und dem ehemaligen Gewürzladen (Hornschuchallee 13) optisch aufgepeppt werden.

Diese Ideen seien schon in der Zusammenarbeit mit dem noch nicht gegründeten neuem Verein entstanden, sagt Petra Ditzel. Sie ist eine der Händlerinnen, die seit September 2017 an der Gründung eines neuen Vereins beteiligt ist.

Sie sagt: "Das Ziel ist im Herbst eine Gründungsveranstaltung." Dazu sollen alle möglichen Händler, Gastronomen und Unterstützer der Forchheimer Innenstadt eingeladen werden. Der neue Verein wird sich dann "für eine lebendige Innenstadt einsetzen".

Die Satzung des künftigen Vereines ist bereits zu 99 Prozent ausgearbeitet, erklärt der Sprecher der IG, Manfred Schade, der ebenfalls an der Neugründung beteiligt ist. Sie lehne sich an der Satzung der Werbegemeinschaft Forchheim an. Schade stellt jedoch klar, dass "der Fokus auf der Innenstadt liegt". Das stehe auch schon in der Satzung, wer Mitglied im neuen Verein werden kann.

"Alle juristischen oder natürlichen Personen, die sich für die Förderung der Innenstadt einsetzen", können Mitglied werden, sagt Schade. Da hakt die Junior-Chefin von Möbel Fischer, Franziska Fischer, ein. "Im Moment höre ich nur Innenstadt, Innenstadt. Warum legt man den Fokus nicht auf die Stadt Forchheim?" Und sie erläutert weiter, dass sie aus der Außenstadt immer ausgeschlossen werden würde.

"Deshalb soll es den neuen geben. Es ist wichtig, dass auch die Außenstadt dabei ist", antwortet Ditzer. "Ein Mix zwischen Innen- und Außenstadt ist optimal", sagt Schade. Franziska Fischer ergänzt: "Das Wording muss heißen: Stadt Forchheim."

Doch zuerst muss der neue Verein gegründet werden. Die Satzung muss geprüft werden. Dann muss die Werbegemeinschaft Forchheim darüber abstimmen, ob sie sich auflöst. Denn, um in den neuen Verein eintreten zu können, müssten sie erst aus der Werbegemeinschaft austreten. "Man muss auch sehen, wie man mit dem Vermögen der Werbegemeinschaft umgeht", sagt Csépai. Nach seiner Meinung sollte das Vermögen dann an den neuen Verein übertragen werden.

Name oder Vorstand des neuen Vereins sind noch nicht bekannt. Csépai, Ditzer und Schade betonten jedoch, dass dieser Verein ein Neuanfang sein wird, der Altlassen hinter sich lassen soll und eine belebte Innenstadt als Zielvorgabe hat.