Weißenoher freuen sich auf den großen Tag
Autor: Petra Malbrich
Weißenohe, Sonntag, 18. Juni 2017
Am kommenden Samstag wird Florian Sassik zum Priester geweiht. Bis dahin gibt es für die Weißenoher noch viel zu tun.
"Primiz" ist wohl das Wort, das in Weißenohe derzeit am häufigsten genannt wird. Seit Wochen laufen die diesbezüglichen Vorbereitungen auf Hochtouren. Für viele Weißenoher ist das Fest etwas ganz Besonderes. "Wenn zwei Männer aus der Gemeinde und auch noch aus derselben Familie Priester werden, ist das schon etwas Außergewöhnliches", sagt Bürgermeister Rudolf Braun (FW).
Wie schon sein Zwillingsbruder Harald wird nun auch Florian Sassik Priester sein. Etwas ganz Besonderes ist dies für Bürgermeister Braun auch deshalb, weil es sich bei den beiden um die Söhne seines Amtsvorgängers handelt.
60 bis 70 Helfer
Im Erzbistum finden jährlich ein bis zwei Priesterweihen und dementsprechend genauso viele Primizfeiern statt. Das sagt Bistumssprecher Harry Luck. "Bei den Vorbereitungen und der Durchführung ist das ganze Dorf einbezogen", erklärt Johannes Harwig, der Hauptorganisator der Primizfeierlichkeiten. Zwei Tage dauern diese. Auf 60 bis 70 feste Helfer kann Harwig zählen. Kuchen werden gebacken, Girlanden gebunden und die Lillachtalhalle dekoriert. Die Anwohner schmücken ihre Häuser mit gelb-weißen Fähnchen.
Und natürlich wird die St.-Bonifatius-Kirche noch mehr auf Hochglanz poliert als üblich. Auch am Festtagen muss alles reibungslos klappen, von der Essensvergabe bis zur Verabschiedung am Abend.
Ein unvergessliches Ereignis soll es für ihren Florian werden, denn viele Weißenoher kennen ihn von Kindesbeinen an. Sein Engagement für die Kirche ist deshalb nie ein Geheimnis gewesen.
Werbung für den Beruf
Florian Sassik war nach seiner Erstkommunion bis zum Alter von 19 Jahren Ministrant und zuletzt viele Jahre Oberministrant. Als Oberministrant teilte er auch die Ministranten zu den einzelnen Diensten ein. Von 1998 bis 2003 war er ferner Mitglied des Pfarrgemeinderates und half, wo es ihm möglich war. "Seine Dienste versah er zuverlässig und aus Überzeugung", sagt Wolfgang Kuntze, Pfarrer i.R. Er ist froh darüber, dass Florian diesen Weg einschlug. "Ich freue mich, dass er nun die Priesterweihe empfangen kann", sagt Kuntze.
Sein Nachfolger, Pfarrer Andreas Hornung, stimmt Kuntze in dieser Einschätzung zu. "Seine Entscheidung kann für den geistlichen Beruf werben", hofft Hornung. Ein wenig Werbung könne der Priesterberuf durchaus vertragen.
Natürlich ist Andreas Hornung auch bei den Vorbereitungen involviert. Er wird auch die Gläubigen und Gäste begrüßen. Die Primizpredigt aber hält er nicht. Das macht Abt Beda Maria Sonnenberg vom Kloster Plankstetten. Bei einer Tagung hatte er Florian Sassik dort kennengelernt. Der Kontakt ist seitdem nicht abgerissen. "Beeindruckend und bemerkenswert" findet Abt Beda, dass Florian Sassik gut zuhören und auch gute Antworten geben kann.
Und Florian Sassik selbst? "Nun kommt der Punkt, auf den ich seit Jahren hingearbeitet, gelernt und studiert habe", sagt er. Für ihn ist es die erste heilige Messe, die er alleine feiern darf. Große Bedeutung kommt hier der sogenannten Wandlung zu. "Das ist entscheidend und wird intensiv geübt. Da muss man aufpassen, dass man keine Fehler macht", sagt Florian Sassik. Darauf und auch grundsätzlich auf die Herausforderungen seines Berufs bereitet sich Sassik derzeit noch einmal intensiv vor: im Priesterseminar in Bamberg und bei Exerzitien in Vierzehnheiligen.
Schwindende Nervosität
Dass er an seinem großen Tag nicht allein ist, nimmt ihm ein wenig Nervosität. Denn es sind andere Priester mit ihm am Altar. "Es ist schön, dass ich durch meine Mitbrüder getragen werde", freut sich Sassik über den Beistand bei der Primizfeier. Die Feier findet in seiner Heimatpfarrkirche statt. Sassik wird dann mit der Taufe, der Heiligen Kommunion und der Firmung sämtliche Sakramente in der gleichen Pfarrkirche erhalten haben.
Priesterweihe von Florian Sassik
Termin Samstag, 24. Juni, um 9 Uhr
Ort St.-Bonifatius-Kirche, Klosterstraße in Weißenohe