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Was tun mit dem Poxdorfer "Schandfleck"?


Autor: Dagmar Niemann

Poxdorf, Mittwoch, 21. Dezember 2016

Viele Poxdorfer stören sich seit Längerem am Anblick des alten Raiffeisengebäudes.
Die Zukunft des Poxdorfer Raiffeisengebäudes ist derzeit noch völlig offen.  Foto: Dagmar Niemann


Die weitere Nutzung des Raiffeisengeländes, die Neugestaltung des Friedhofes und ein Förderantrag zur Unterstützung des Breitbandausbaus: Das waren die Themen, mit denen sich die Gemeinderäte in ihrer Jahresschlusssitzung auseinandersetzen mussten.

Zu Beginn der Sitzung zog Bürgermeister Paul Steins (CSU) kurz Bilanz: "Beim Brandschutz in der Schule und den Veränderungen der dortigen Raumnutzung sind wir sehr gut vorangekommen."
Aber der örtliche ISEK-Programm (Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept) mache Fortschritte. "Wir haben rund 510 000 Euro Zuschüsse bewilligt bekommen", sagte Steins. Er sei mit dem Ergebnis der gemeinsamen Arbeit zufrieden, aber es gebe dennoch auch weiterhin viel zu tun.


Viel zu teuer erworben

So sei in der Bürgerversammlung im November der Antrag gestellt worden, das alte Raiffeisengebäude endlich abzureißen. Es werde in der Gemeinde allenthalben als Schandfleck empfunden. Der Gemeinderat müsse sich dringend darüber klarwerden, was hier weiter geschehen solle.

Das in den 1950er Jahren gebaute ehemalige Raiffeisengebäude vis-à-vis der Kirche war mit dem dazugehörigen Gelände an der Kersbacher Straße im Jahre 2001 für 600 000 DM von der Gemeinde erworben worden. Dort sollte ein neues Feuerwehrhaus gebaut werden. Um den aus heutiger Sicht viel zu hohen Kaufpreis zu stemmen, hatte die Gemeinde damals drei Grundstücke im Baugebiet Irrlenwiesen verkauft.

Das neue Feuerwehrhaus ist nicht gebaut worden. Stattdessen hat man das alte umgebaut und erweitert. Inzwischen ist das baufällige Raiffeisengebäude keiner neuen Nutzung zugeführt worden. Bei Bürgerworkshops wurden Ideen zur Nutzung des rund 2700 Quadratmeter großen Geländes entwickelt.

Man könnte hier Wohnhäuser bauen, einen Dorfplatz mit Parkplätzen entstehen lassen oder ein Bürgerhaus errichten. Der Bürgermeister schlug vor, den für Ende Januar 2017 angekündigten Abschlussbericht des mit der Ausarbeitung eines städtebaulichen Entwicklungskonzeptes beauftragten Büros HWP aus Würzburg abzuwarten. Man könne dann die Gestaltung des Raiffeisengeländes bei der Städtebauförderung als Impulsprojekt anmelden. Eine Förderungszusage würde bedeuten, dass ein Zuschuss von 65 Prozent der Kosten, Abrisskosten inklusive, möglich wäre. Der Gemeinderat votierte einstimmig für diesen Vorschlag.

Einem weiteren Antrag bei der Bürgerversammlung folgend ging es anschließend um die längst überfällige Neugestaltung des Friedhofes und des Leichenhauses. Bereits im Sommer 2008 hatte der damalige Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, einen Planer für den Neubau einer Leichenhalle zu suchen und ein Angebot einzuholen.
Die Räte waren sich einig darin, dass der Friedhof neugestaltet werden muss. Deshalb beschlossen sie einstimmig, die Friedhofsneugestaltung im Haushaltsjahr 2017 umzusetzen und dafür rund 500 000 Euro zu veranschlagen.