Druckartikel: Vorerst kein Lückenschluss beim Gräfenberger Ärztehaus

Vorerst kein Lückenschluss beim Gräfenberger Ärztehaus


Autor: Petra Malbrich

Gräfenberg, Sonntag, 19. August 2018

Ein Bungalow direkt neben dem Ärztehaus in Gräfenberg? Eine alte Satzung macht dem Antragsteller einen Strich durch die Rechnung.
Das Ärztehaus ist so gebaut, dass ein Anbau möglich wäre. Foto: Petra Malbrich


Einen gewöhnlichen Bungalow möchten Bauwerber auf der Fläche zwischen dem Ärztehaus und der alten Scheune in Gräfenberg errichten. Doch das ist nicht so einfach, wie ein Blick auf das Ärztehaus und auf die Unterlagen in der Verwaltung zeigt. Um das Ärztehaus so errichten zu können, wie es nun am Ortseingang steht, wurde ein Satzung ausgearbeitet. Diese sieht vor, dass direkt an das Ärztehaus angebaut werden muss. So war es bei der Baugenehmigung gewünscht. "Das Ärztehaus wäre ohne die Satzung nicht genehmigt geworden. Damit man Erweiterungsmöglichkeit hat, wurde das Nachbargrundstück gekauft. Dass das Grundstück nun verkauft wird, hat man nicht geahnt", erklärte Werner Wolf (FW) unter dessen Amtszeit als Bürgermeister die Satzung beschlossen wurde.

Genau das wird nun zum Problem, müsste doch direkt an das Ärztehaus angebaut werden. Nun fürchtet die Stadt, dass uneinheitliche Abstandsflächen entstehen und diese Restflächen zu Verunstaltungen führen. Die Zufahrt zur Scheune müsse ebenfalls gewährleistet bleiben, weshalb die Verwaltung dem Stadtrat rät, das Bauvorhaben Bungalow abzulehnen. "Es stellt sich die Frage, ob die Satzung noch aktuell ist, auch wenn das Haus danach schreit", meinte Werner Wolf. Er könne damit leben, die Satzung aufzuheben. Bei einem Direktanbau wäre der Wert des Grundstücks geschmälert. Wolf ist in der Sache hin und hergerissen. Die Möglichkeit, am Ärztehaus anzubauen möchte Matthias Striebich (Grüne) hingegen nicht vergeben.

"Wer Platz beispielsweise für altersgerechtes Wohnen sucht, wird nicht viele andere Möglichkeiten haben, bevor das wieder oben auf dem Berg gebaut würde", wirft Striebich in die Diskussion ein. Für den Bungalow hingegen gebe es auch andere Bauplätze, beispielsweise im Baugebiet West III.

Der Antrag wurde zurückgestellt.

Oberflächenwasser muss zum Bach gelangen

Für das Baugebiet "Kellerwiese" in Thuisbrunn sind auch Anmerkungen und Einwände von Privatleuten eingegangen. Fünf Bürger sind nicht damit einverstanden, dass Oberflächenwasser aus dem Neubaugebiet "Kellerwiese" über die Rohre in der Anliegerstraße in verschiedenen Grundstücken zum Bach abgeleitet wird. Grund dafür ist, dass die Leitung bei stärkerem Regen vom Bachwasser blockiert wird. Zudem stellten sie den Antrag auf eine funktionierende Oberflächenentwässerung für ihre Grundstücke. Dafür hatten sie bereits vor 18 Jahren 15.000 Mark entrichtet. Was mit dem Geld passierte, werde geprüft.

Die Verwaltung erklärte dazu, dass eine gedrosselte Ableitung des Oberflächenwassers erfolgen wird und damit eine ordnungsgemäße Beseitigung des Niederschlagwassers sicher gestellt würde. Stauraumkanäle seien dafür im Erschließungsplan vorgesehen. Außerdem prüfe man den Antrag auf Oberflächenentwässerung.

Parkplatzsituation verbessern

Um die Parkplatzsituation besser zu regeln, wurde schon in einer vorangegangenen Sitzung beschlossen, Parkplätze in der Bayreuther Straße anders zu regeln. Nun sind dort Parkflächen eingezeichnet worden. Hans Derbfuß (CSU) meinte, es müssten noch drei Meter Platz zum Fahren sein, tatsächlich seien es nun aber nur 2,50 Meter. Ein Krankenwagen müsste auf dem Gehsteig fahren, um durchzukommen. "Dann müssen wir das Ganze auflösen", meinte Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla (SPD) dazu. Derbfuß regte an, die Parkplätze nicht dort an der engsten Stelle zu lassen, sondern fünf Meter weiter zurück zu verlagern, dann wäre allen geholfen.