Erstmals machten bei dem traditionellen Fest auch afghanische Jugendliche mit. Die viertägige Veranstaltung war gespickt mit Höhepunkten, etwa dem mitreißenden Auftritt der Leutenbacher Musikanten.
Auf ihrer 48. Tournee sorgten die Leutenbacher Musikanten am Wochenende in der vollen Turnhalle für einen zünftigen Kerwa-Auftakt. Für den ausrichtenden Pretzfelder Musikverein unter seinem neuen Vorsitzenden Christian Hetz war es das erste Mal, dass auch eine Gruppe Asylbewerber aus Afghanistan die Traditionskerwa besuchte. Interessanter Weise bewegten sich die afghanischen Gäste sehr schnell nach den für sie untypischen Klängen im Takt.
Leutenbacher reißen mit
Die begeisterten Besucher wurden durch die 16 Leutenbacher Stimmungsgaranten schnell mitgerissen. Das Wahrzeichen der Kerwa, eine 23 Meter lange Fichte aus dem Gemeindewald, wurde am Samstag und vielen Zuschauern vom Musikverein mit dem Frankenliedmarsch von Richard Stegmann ins Dorf begleitet. Dabei wurde das lange Gefährt von einem alten Fahr-Bulldog gezogen, dessen Fahrer, Hans-Jürgen Lipfert, eigens hierfür seine 47. Geburtstagsfeier unterbrach.
Zur Kirchweihparty am Samstagabend heizte die Rock-Pop-Band "Blind Date" mit Frontfrau Nadine ein - nach dem Motto: "Von Walzer bis Rock, wir haben auf alles Bock." Der Sonntag begann mit dem von Pfarrer Florian Stark gefeierten Pfarrgottesdienst in der Barockkirche St. Kilian. In seiner Festpredigt sagte er, "die Kirche als Gemeinde der Gläubigen muss auch nach oben offen sein, dass Gottes Geist einströmen kann, um die Gemeinschaft der Gläubigen lebendig zu erhalten. Das ist wie mit einem Bierfass: Wenn oben das Ventil fehlt, kommt zum Zapfhahn nichts raus". Der vom Musikverein Pretzfeld begleitete Frühschoppen, erbrachte schnell den Beweis, dass das Ventil am Fass ordentlich geöffnet war.
Fester Bestandteil der Kerwa ist eine Ausstellung des Fränkischen Schweiz Vereins, die heuer zum 35. Mal von Hermann Bieger initiiert und mit dem Thema "Pretzfelder Wässerwiesen" vorgestellt wurde.
Tanzen, bis der Wecker klingelt
Ein weiteres Kerwa-Highlight war der Betzn-Tanz. Ein Highlight und zugleich eine große Herausforderung für die Tanzpaare, denn vor den vielen erwartungsvollen Augen sollten die Tanzschritte schon der Musik angepasst werden; was für manche Paare einen "hoffentlich bald endenden Kraftakt" bedeutete. Dazu noch die gesteigerte Nervosität, bis der Wecker schließlich das Siegerpaar bestimmt. Nach zwölf Minuten allerhöchster Anspannung war es soweit: zum ersten Mal dabei, Tina Biersack (15) und ihr Tanzpartner Daniel Lipfert (17) hatten es geschafft und ernteten reichlich Beifall. Die Realschülerin und der Bankkaufmann bekanten, "selbst am meisten überrascht" zu sein, denn gerade beim ersten Mitmachen hätten sie gehofft, dass ein anderes Paar beim Klingeln des Weckers den Blumenstrauß in Händen halten würde.
Den Sonntag Abend beendeten die Weilersbacher Musikanten, bevor am Montag ein schönes viertägiges Dorffest mit einem musikalischen Frühschoppen und Salzknöchla zu Ende ging. Christian Hetz zog für sich das Fazit: "Ich bin froh, dass die Kerwa so reibungslos und vor allem friedlich abgelaufen ist. Es hat einfach alles gepasst!".
seit wann ist die Kirche in Pretzfeld Rokko, es ist reinster Barock!! 1762 geweiht erbaut von Küchel unter Anleitung von Baltasar Neumann, weil durch die Erhöhung ses Turms der eingestürzt ist und allles zerschlagen hat auch die Katharinenkapelle.