Viel Arbeit in der Eggolsheimer Schleuse
Autor: Sylvia Hubele
Eggolsheim, Freitag, 17. April 2015
Die Sanierung des Eggolsheimer Wahrzeichens liegt voll im Zeitplan. Bis Herbst soll die Schleuse 94 hergerichtet sein.
"Bis zum Herbst sind wir hier fertig", gab sich Claus Schwarzmann (BB) optimistisch, als sich die Mitglieder des Bau-, Umwelt-, Energie-, Landschafts- und Forstausschusses Eggolsheim zu einer Ortsbegehung an der Schleuse 94 trafen. Die Brücke aus dicken Sandsteinblöcken, die einst in einem Bogen die Schleuse überspannt hatte, war nach dem Krieg gesprengt und durch eine Betonplatte ersetzt worden.
So konnte wenigstens der Traktor über die ehemalige Schleuse fahren. Da diese Betonplatte hält, bildet sie die Grundlage für eine Reminiszenz: Mit Baustahl und Eisen verstärkt, wurde von unten Spritzbeton aufgebracht, sodass das Eisen sicher vor Korrosion geschützt ist.
Sichtbare Fugen
Lamellen sollen die früheren Sandsteinbögen imitieren, sodass die ehemaligen Fugen sichtbar werden, verriet Architekt Jürgen Schönfelder. Oben sicherte einst eine massive Mauer aus fünf großen Segmenten.
Flachstahleisen sollen deren Fugen markieren, zwischen denen Netze als Sicherung gegen den Absturz angebracht werden.
Die Schleusenkammer ist fast fertig: Damit der Boden einst wasserdicht war, wurde unter den Sandstein Ton gepackt. Wie dicht die Kammer heute noch ist, zeigt sich, wenn es sommers länger regnet: Das Wasser staut sich auf. Da jetzt allerdings kein Wasser mehr, sondern gelegentliche Besucher dort unterwegs sein werden, wird das Wasser künftig über Sickerschächte abgeleitet. So bekommt niemand nasse Füße.
Neben der Treppe, die hinunter zur Schleusenkammer führt, ist unter dem Gras die Böschung ebenfalls mit Sandsteinen verkleidet: "Seit einer Woche wissen wir, dass die Steine noch 35 Meter weit auf beiden Seiten des ehemaligen Kanals reichen", berichtet Schönfelder.
Während die oberen Reihen gut erhalten blieben, sind die Steine in der Böschungsmitte jedoch locker und müssen saniert werden. Was hier genau gemacht werden soll, und wie viel das kosten wird, das ist noch offen.
Einbetonierte Haken
Rund um die Schleuse 94 in Eggolsheim liegen Schutzgebiete - ein FFH-Schutzgebiet und ein Vogelschutzgebiet. Aus diesem Grund wird das Betreten der Grünflächen verboten bleiben.
Architekt Jürgen Schönfelder wies darauf hin, dass zwar rechts und links schmale Pfade aus Kies den ehemaligen Treidelpfaden nachempfunden werden, diese jedoch nicht zu einem Rundweg gefügt werden. Auf den Plänen des Architekten ist sowohl das Infozentrum als auch die Anlage rundherum bereits angelegt.
Zwischen den Sandsteinpollern sicherte einst eine Kette.
Wenn die Poller geradegerückt sind, werden keine geschmiedeten und einbetonierten Haken die Ketten aufnehmen, so wie das früher war. Stattdessen soll ein Metallstab durch die Poller führen, an dessen Haken rechts und links künftig die Kette hängen soll. Die Suche nach der passenden Kette war nicht so einfach. Architekt Schönfelder fand am Ende aber eine passende Ankerkette auf einer Werft in Würzburg. Ein Frachter brachte die 100 Meter lange und 600 Kilogramm schwere Kette auf dem Kanal bis zur Buckenhofener Schleuse.
Weitere Obstbäume
Von dort konnte sie ein Mitarbeiter des Bauhofes Eggolsheim mit dem Traktor zum Bauhof transportieren. Die Poller aus Stein sollen noch geradegerückt und mit der Kette verbunden werden, zu den alten Obstbäumen werden weitere Obstbäume gepflanzt.
Selbst die Rasensorten, die neu ausgesät werden, werden danach ausgesucht, ob sie in diese Gegend passen und autochthon sind. Das Landratsamt Forchheim hat bereits die Baugenehmigung erteilt, wenn dann noch die Naturschutzverbände und -behörden einverstanden sind, kann mit dem Bau des Infopavillons begonnen werden.