Lässt sich ein Biber durch zwei Holztore aufhalten? Ein Versuch in Lützelsdorf scheint zum Scheitern verurteilt zu sein.
Des einen Freud`, ist des anderen Leid - nach diesem oft zitiertem Sprichwort handelt derzeit ein Biber, dessen Lebensraum die Trubach bei Lützelsdorf ist. All zu gerne verlässt er das Wasser, wenn draußen in Ufernähe schmackhafte Nahrung zu holen ist.
Wenn im Winter so mancher Baum den messerscharfen und auch nachwachsenden Frontzähnen zum Opfer fällt, so zieht es das Nagetier derzeit in die gelb leuchtenden Rapsfelder, um deren einzelne Stängel ins kühle Nass zu ziehen.
Weil das verständlicher Weise einem örtlichen Landwirt sehr missfiel, versperrte der kurzer Hand dem Biber den zur Nahrungsquelle führenden Weg mit zwei an Uferbäumen festgeschraubten Holztoren. Auf diese Idee muss man erst einmal kommen, dachte sicherlich der Nager und geht jetzt einfach rechts oder links am vermeintlichen Hindernis vorbei, wieder zielstrebig seinem reichlich gedeckten Nahrungstisch, dem Rapsfeld, entgegen. Ein offensichtlicher Tierliebhaber vergab mit formuliertem Beifall diesmal allerdings den Punkt an den Biber.
Der Tierfreund hängte folgendes Gedicht an das Tor:
"Hey Leute - Gruß vom Biber!
Das Tor ist wirklich viel zu hoch.
Das Tor - es ist auch megabreit.
Doch Biber Schorschi der is gscheid.
Geht einfach um des Tor rechts rum
- ein Trubachbiber ist net dumm.
Es stoppt ihn nicht des Menschen Hand,
die hier gebaut - mit 'Sachverstand'.
Liebe Grüße,
euer Biber Schorschi!
Bis auf bald!"