Druckartikel: Verkauf der Hiltpoltsteiner Burg ist besiegelt

Verkauf der Hiltpoltsteiner Burg ist besiegelt


Autor: Petra Malbrich

Hiltpoltstein, Montag, 21. November 2016

Eine Gesellschaft aus Bad Aibling, die sich auf historische Gebäude spezialisiert hat, hat die Burg in Hiltpoltstein an einen privaten Interessen verkauft.
Die Burg in Hiltpoltstein ist verkauft. Wer sie gekauft hat, ist allerdings noch nicht bekannt.  Foto: Petra Malbrich


Die Burg in Hiltpoltstein ist verkauft worden. "Die Burg ist in guten Händen", versichert Matthias Helzel, der Teilhaber der Vermittlung historischer Immobilien OHG. Über diese in Bruckmühl bei Bad Aibling ansässige Firma wurde die Burg verkauft. Und nicht entgegen anders lautenden Gerüchten über das Berliner Auktionshaus Karhausen. Dort war die Burg lediglich angeboten.

Die Gesellschaft hat sich, wie der Name schon erahnen lässt, auf den Verkauf historischer Gebäude spezialisiert. Dass die Burg über die "Vermittlung historischer Gebäude" verkauft wurde, hat mehrere Gründe. Zum einen gehört der neue Burgbesitzer bereits zu deren Kundenstamm, zum anderen ist die Offene Handelsgesellschaft (OHG) ausschließlich auf historische Gebäude spezialisiert - und kann deshalb eine bessere Beratung bieten.

Die markante Burg hat das Interesse des neuen Besitzers auch wegen der faszinierenden Historie der Stauferzeit geweckt. So konnte bereits im August die Unterschrift gesetzt werden. Nun fand die Übergabe statt.

Dass es sich noch Wochen hingezogen hat, liegt in den Vorkaufsrechten der Kommunen begründet. Bei einem denkmalpflegerischen Gebäude, das als wertvoll eingestuft wird, könne sich das schon hinziehen, meint Matthias Helzel, der den vorherigen Besitzer Uwe Andresen bei der Zwangsversteigerung in Bamberg kennengelernt hat. Überrascht war Helzel von dessen Entscheidung, die Burg zu verkaufen.


Interessant für Pferdebesitzer

"Momentan ist die Nachfrage größer als das Angebot", erklärt Helzel. Auf der Bank bringe das Geld schließlich in der Regel nicht den erhofften Zuwachs. Vor allem viele Pferdebesitzer entscheiden sich für den Kauf eines Gutshauses mit Stallungen und einigen Hektar Grund. Pferdeställe gibt es in Hiltpoltstein aber nicht.

Bis zu einer Größe von 1500 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche kaufen die meisten für eine Privatnutzung. Die Burg in Hiltpoltstein zählt mit dem Schloss, das auch verkauft worden ist, ungefähr 800 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche. In privater Nutzung soll sie auch bleiben, das ist bislang gewiss. Für 990 000 Euro wurde die Burg zum Verkauf angeboten. "Der tatsächliche Preis lag deutlich darunter, war aber für beide Parteien akzeptabel", sagt Helzel.


Gemeinde muss zustimmen

Der Käufer ist bislang nicht bekannt. Zunächst wird das untere Schloss saniert werden. "Das Schloss wird winterfest gemacht, damit keine weiteren Schäden entstehen", verrät Helzel. Bezüglich des kurisierenden Geredes über horrende Heizkosten winkt Helzel ab. Mit der aktuellen Technik heute lasse sich viel machen.
Über Planungen und Ideen für die Nutzung des Schlosses äußerte sich der neue Besitzer nicht. Er war übrigens der einzige Interessent und wird die Burg selbst privat nutzen.

Nun muss die Gemeinde Hiltpoltstein dem Verkauf noch zustimmen. Die Gemeinde war für die Stellungnahme nicht zu erreichen.