Uneinigkeit über die Dorferneuerung in Unterzaunsbach
Autor: Carmen Schwind
Unterzaunsbach, Dienstag, 14. März 2017
Was war zuerst da: die Henne oder das Ei? In der Bürgerversammlung Unterzaunsbach ging es gewissermaßen um diese Frage aller Fragen.
Was muss es zuerst geben: eine Planung oder eine Aussage zu den Kosten?
Renate Hofmann (WIR) trug vor, dass es aus der Sitzung Anfang Oktober 2015 eine Aussage gegeben habe, dass die Gesamtkosten der Dorferneuerung Oberzaunsbach etwa 895 000 Euro ausmachen würden. Ein Betrag, der die Dorfgemeinschaft erschreckt habe.
Stark weist Vorwürfe zurück
"Wir Bürger sind daran interessiert, dass die Kosten so niedrig wie möglich sind und die Gemeinde müsste doch auch daran interessiert sein", sagte Hofmann. "Ihre Vorwürfe muss ich scharf zurückweisen", entgegnete Bürgermeisterin Rose Stark (SPD/Ökol.) und erklärte, dass man zu Beginn von Maßnahmen nie genau sagen könne, wie hoch die Kosten sein werden. Ein Bürger warf ein: "Wie ist das mit den Zufahrten über den Bach?" Rose Stark erklärte, dass diese von den Anliegern bezahlt werden müssten. Die Anlieger an der Straße waren von der Gemeinde angeschrieben worden, ob sie prinzipiell Grund abtreten würden. Zweiter Bürgermeister Walther Metzner (WPA) versuchte zu vermitteln: Es habe keinen bindenden Vertrag gegeben, sondern nur eine Umfrage. "Die Bürger sind durch diese Summe erschreckt worden und dann abgesprungen", sagte Hofmann an. Und die Bürgermeistern versuchte klarzumachen, dass ein Planer da gewesen war, dass dieser jedoch wissen wollte, was geplant werden solle.
Renate Hofmann bestand aber darauf, erst die Kosten wissen zu wollen; beispielsweise für die Variante ohne einen Gehweg. Denn der Gemeinderat hatte sich bereits gegen einen solchen ausgesprochen.
Das könne Jahre dauern
Rose Stark erklärte, dass die Planung für die Erneuerung der Kreisstraße ohne Gehweg vom Landratsamt durchgeführt werde und weder Kosten noch Termine bekannt seien. Außerdem versuchte sie zu verdeutlichen, dass bei einer Dorferneuerung Maßnahmen gemeinsam mit den Bürgern entwickelt werden sollen. Dann könne geplant, kalkuliert und geändert werden. Ein solches Projekt könne Jahre dauern. In ihrer Präsentation hatte die Bürgermeisterin die vielen Anwesenden informiert, dass die neu gegründete Integrierte Ländliche Entwicklung "Fränkische Schweiz aktiv" Wassergräben erhalten wolle. Über dieses Projekt wunderte sich ein Bürger, da doch erst Flurbereinigungsmaßnahmen durchgeführt worden waren.
Und Renate Hofmann fragte laut nach, wer denn eigentlich Wassergräben brauche. Früher habe man das dort wachsende Gras für die Tiere gebraucht, jetzt müssen Landwirte arbeiten gehen, um überleben zu können: "Die Regierung darf die Bauern nicht kaputt machen."
Rose Stark erklärte, dass Wassergräben für die Wasserregulierung wichtig seien. Diese müssen von den Eigentümern gepflegt werden. Ein Bürger trug vor, dass ein Graben zum Schutz der Straße verändert werden sollte, die Naturschutzbehörden aber dagegen sind. Ein anderer beschwerte sich, dass ein Beauftragter der Gemeinde ein Rohr beim Mulchen verschlossen habe und er es nicht mehr habe öffnen können. Hier forderte die Bürgermeisterin auf, dass sich die Menschen gleich im Rathaus melden sollen, wenn es einen Schaden gegeben habe. Außerdem merkte sie an: "Wer Eigentum hat, muss es pflegen. Jeder Eigentümer trägt Verantwortung."
Schlüssel für Feuerwehrhaus
Ein anderer Bürger stellte den Antrag, dass die Dorfgemeinschaft einen Schlüssel für das von ihr sanierte Feuerwehrhaus bekommen soll. Rose Stark war der Ansicht, dass der bisherige Schlüssel für den hinteren Eingang immer noch funktionieren müsse. Vorne sei der Zugang zu den Obdachlosenwohnungen, dafür werde kein Schlüssel verteilt. Außerdem gab es den Antrag, dass Maschinen der Dorfgemeinschaft im Feuerwehrhaus untergestellt werden sollen.