Umweltminister Thorsten Glauber im Naturpark Fränkische Schweiz
Autor: Pauline Lindner
Wiesenttal, Sonntag, 26. Juli 2020
Umweltminister Thorsten Glauber besucht den Naturpark Fränkische Schweiz und findet am Höhleneingang Aschereste und Schmauchspuren.
Zu Recht wirbt Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber für die Naturschönheiten des Freistaats. Verständlich ist, dass er sich für den Auftakt der diesjährigen "BayernTour Natur" für den Naturpark in seinem Heimatlandkreis der Fränkischen Schweiz entschieden hat. Die Ranger des Naturparks führten ihn vom Infozentrum im Muggendorfer Bahnhof entlang der Wiesent zum Mehlbeerensteig und zur Oswaldhöhle.
Der Besucherandrang ist groß
Dass ein Besuch im Naturpark lohnenswert ist, zeigten schon frühs die Besucherströme. Auffallend waren die Gäste mit den orangefarbenen Schwimmwesten. Sie wollten eine Kanutour auf der Wiesent unternehmen.
Hier sei ein "extremer Nutzungsdruck" zu beobachten, der allen Beteiligten Sorgen mache, wie Christoph Hurnik, der Naturpark-Geschäftsführer und Jana Wiehn, die Gebietsbetreuerin des Landschaftspflegeverbands, erläuterten.
Die Situation verschärfte sich in diesem Frühjahr, als wegen der Frischlaichzeit und des Niedrigwasserstandes den ortsansässigen Bootsverleihern die geleiteten Kanutouren verboten wurden. Wegen des in der Verfassung festgeschriebenen Betretungsrechts der Natur konnten Privatbootbesitzer allerdings weiterhin fahren. Auf dieses Recht stützten sich aber auch diverse Bootsverleiher von auswärts, die eigene Touren an die Wiesent organisierten.
Im kommenden Jahr soll ein Kanukonzept ähnlich dem für das Klettern helfen, dass das biologisch sinnvolle Fahrverbot nicht konterkariert werden kann. "Das verfassungsmäßige Recht muss gegen die Belange des Naturschutzes im Einzelfall abgewogen werden", setzte Glauber Gewichtungen.
Problematisch, zumindest aus Sicht der aktuell herrschenden Abstandsregeln, war zum Teil die Besucherfrequenz auf den schmalen Wegen und Steigen des Parks.
Wildcampen hat zugenommen
Dabei hinterlassen viele Besucher weit mehr Spuren, als notwendig wäre. Das bekommen Jürgen Wagner und die anderen Wegewarte des Fränkische-Schweiz-Verein, die drei Ranger und das übrige Personal der Naturparkverwaltung immer wieder zu Gesicht.