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Über Gosberg sind die Flieger los


Autor: Franz Galster

Gosberg, Montag, 20. April 2015

Auf der 19. Modellflugbörse in Gosberg bekommen die Aussteller für ihre Maschinen viele bewundernde Blicke. Eine besonders spektakuläre muss auch aus Sicherheitsgründen allerdings auf dem Boden bleiben.
Der Gosberger Sportplatz war in Hand der Modellflug-Anhängern. Fotos: Galster


Die 19. Modellflugbörse der Zwengflieger auf dem Sportgelände von Gosberg dürfte in etwa so gewesen sein, wie sich Bernd Puderbach das vorgestellt hatte. Entsprechend war der Modellflugreferent der Flugsportvereinigung Erlangen (FVE) auch.

Das Wetter zeigte sich von seiner allerbesten Seite und bot auf diese Weise beste Voraussetzungen für die Flugvorführungen. Es waren wieder Aussteller, Kaufinteressierte und zahlreiche Besucher aus ganz Franken und darüber hinaus nach Gosberg gekommen.
Puderbach selbst ist 1999 nach Kirchehrenbach gezogen. Die damaligen Modellflieger auf dem Walberla faszinierten ihn, und Puderbach wurde auf die Modellflieger des FVE aufmerksam, die auf den Flugplätzen in Pinzberg und Marloffstein aktiv waren.

Das Hobby ließ ihn seitdem nicht mehr los, auch wenn sich die Modellfliegerei mit den Jahren stark verändert habe.

Heute kaufen seiner Überzeugung nach viele ARF- (almost ready to fly) oder RF-Modelle (ready to fly). Für weniger als 200 Euro gibt es solche Geräte schon, inklusive Fernsteuerung. Das macht den Einstieg in das Hobby sehr einfach.

Man muss nicht übermäßig viel investieren, so wie früher. "Unter 1000 DM war früher kaum ein Fluggerät zu haben", erinnert sich Puderbach. Zudem galt es damals noch, eigene Pläne zu entwickeln. Fertigkeit und Kenntnis waren gefragt.

Legendärer Name

Puderbach selbst hatte bei der Modellflugbörse seinen Doppeldecker Beast dabei, den er nach einem amerikanischen Kunstflugmodell entwickelt und gebaut hat. Mit diesem Flieger startet er auf dem Sportplatz durch.
Zahlreiche Anbieter hatten sich entlang des Sportplatzes aufgebaut.

Eine Mirage 2 fiel besonders auf. Georg Badum aus Forchheim-Reuth hat das Fluggerät mit dem legendären Namen nach Planvorlagen in Handarbeit gebaut. Mit einer Breite von 1,12 Meter und einer Länge von 1,60 Meter flößte es den Besuchern einigen Respekt ein. Leider ist der Gosberg Sportplatz zu klein, als dass die Mirage 2 dort starten könnte. Der 3,2 kW-Antrieb beschleunigt die pfeilschnelle Maschine auf maximal 250 km/h. Unter diesen Umständen kann die fünf Kilogramm schwere Maschine leicht zu einer gefährlichen Waffe werden.
Auch die Landung erfordert höchste Konzentration und Erfahrung. Badum ist seit 45 Jahren leidenschaftlicher Bastler und Modellflieger. Rund 200 Stunden hat er für die Mirage investiert. Er freut sich darüber, dass er sich mit seiner Maschine deutlich von der Masse abheben kann.

Ungewöhnliche Figur

In der Mitte des Platzes ließ Dominik aus Reuth sein Kunstflugmodell für Fortgeschrittene starten. Auf der anderen Seite des Sportplatzes landete derweil der "fliegende Alois". Erwin Mayer aus Nürnberg hat die mannsgroße Figur nach einem Schnitt im Internet gebaut. Die Maschine hat tatsächlich aufgrund ihrer besonderen Bemalung etwas Oberbayerisches an sich.

Die ein Kilo schwere Maschine wird von einem Brussless-Motor bewegt. Gesteuert wird die ungewöhnliche Figur, die auf den ersten Blick überhaupt nicht an ein Flugzeug erinnert, durch die Bewegung der Beine. Und das funktioniert auch in Gosberg bestens. Die Aufmerksamkeit der zahlreichen Besucher war dem ungewöhnlichen Flieger garantiert.