Trinkwasser-Anschluss an der Wallerwarte
Autor: Thomas Weichert
Wohlmuthshüll, Samstag, 23. Juli 2016
Die Wiesentgruppe investiert 1,3 Millionen Euro, um den Verbund mit den Stadtwerken Ebermannstadt zu erreichen.
An der Wallerwarte oberhalb von Wohlmutshüll und Ebermannstadt fand der Spatenstich für die Baumaßnahme des Wasserverbunds der Wiesentgruppe und der Wasserversorgung der Stadt Ebermannstadt statt. Für die Schaffung ihres zweiten Standbeins investiert die Wiesentgruppe 1,3 Millionen Euro.
Der Spatenstich war gleichzeitig der Auftakt zu den Baumaßnahmen zum Anschluss von Tüchersfeld, Kohlstein, Hungenberg und Unterailsfeld an die Wiesentgruppe. Wie der Verbandsvorsitzende der Wiesentgruppe, Gößweinsteins Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG), betont, geht es präzise um die Errichtung eines Notverbunds zwischen den beiden Wasserversorgungen der Stadtwerke Ebermannstadt und der Wiesentgruppe.
Beschluss vor 26 Jahren
Zimmermann erinnert daran, dass bereits vor 26 Jahren im Verbandsrat der Wiesentgruppe der einstimmige Beschluss gefasst worden war, einen Bedarfsverbund mit den Stadtwerken Ebermannstadt herzustellen. Ein Jahr später, 1991, schuf die Stadt Ebermannstadt mit den Stadtwerken am Hochbehälter Debert die Voraussetzungen für diesen Verbund. Dann hat es 26 Jahre gedauert, in denen diskutiert und verschiedene Alternativen geprüft wurden.Im Gespräch waren auch Tiefbohrungen der Wiesentgruppe im Forst bei Regenthal oder im Wiesenttal. Um nun den Verbund mit Ebermannstadt herzustellen, bedurfte es der Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, das den Notverbund mit Ebermannstadt mit 500 000 Euro und den Anschluss von Tüchersfeld und den Orten der Kohlsteingruppe mit 322 000 Euro bezuschusst. Die neue Anschlusswasserleitung von Rackersberg über Tüchersfeld nach Hungenberg mit zwei Wasserabgabeschächten kostet insgesamt 655 000 Euro.
Wie Zimmermann informiert, können dann 425 Bürger der Orte Tüchersfeld, Kohlstein, Hungenberg und Unterailsfeld mit einem Jahreswasserbedarf von rund 18 000 Kubikmetern ab frühestens September dieses Jahres mit dem Trinkwasser der Wiesentgruppe versorgt werden. Für den Verbund mit der Wasserversorgung von Ebermannstadt muss vom Hochbehälter Debert aus nach Wohlmutshüll eine 200er-Leitung auf einer Strecke von 2080 Metern, davon 300 Meter Steilhang, verlegt werden.
Hochbehälter Debert
Hinzu komm der Einbau eines Überhebe-Pumpwerks mit zwei Kreiselpumpen im Hochbehälter Debert, um das Wasser aus Ebermannstadt weiter in den Hochbehälter Moggast und von dort aus in den Hochbehälter Etzdorf pumpen
zu können. Weiterhin muss die fernmeldetechnische Ausrüstung durch eine mitzuverlegende Fernmeldeeinrichtung aufgerüstet werden, damit die Daten über den Wasserbezug sowohl in der Zentrale in Ebermannstadt als auch im Wasserwerk der Wiesentgruppe in der Sachsenmühle abrufen werden können.
3660 werden versorgt
Letztes Jahr hatte die Wiesentgruppe ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. Der Wasserzweckverband der Wiesentgruppe versorgt derzeit 3660 Einwohner mit durchschnittlich 224 000 Kubikmetern Trinkwasser pro Jahr. Mit den Stadtwerken Ebermannstadt habe man nun einen erfahrenen und zuverlässigen Partner gefunden, meint Zimmermann. Diese interkommunale Zusammenarbeit wurde in einem Kooperationsvertrag besiegelt und ist partnerschaftlich ausgerichtet.
Wie Zimmermann weiter betont, sei die Wiesentgruppe ein moderner Zweckverband mit einer sehr guten technischen Ausstattung, hervorragendem Personal und nach dem Abschluss dieser Baumaßnahmen auch jederzeit versorgungs-sicher für die Wasserabnehmer.