Traktoren mit Computer und GPS Niedermirsberger
Autor: Josef Hofbauer
Niedermirsberg, Dienstag, 09. Juli 2013
Der Niedermirsberger Landwirt Edmund Herbst hat vier neue Schlepper und einen Häcksler geordert. Damit investiert er fast eine Million Euro in seinen Hof. Warum nimmt er dieses Risiko auf sich?
Gegen die vier neuen Schlepper, die Landwirt Edmund Herbst vor wenigen Tagen auf seinem Hof entgegennehmen konnte, wirkt der 40 Jahre alte Bulldog wie ein Spielzeug. "Die modernen Traktoren sind vollgestopft mit Elektronik. Klimatisierte Fahrer-Kabine, Multifunktions-Joystick und Touchscreen-Terminal sowie Kameras sind serienmäßig", erklärt Herbst, der nahezu eine Million Euro in die fabrikneuen Traktoren und den Häcksler investiert hat.
Zusammen mit seinen Söhnen Dominik (24) und Sascha (21) bewirtschaftet Edmund Herbst hundert Hektar Grün- und Ackerland. "Es ist immer gut, wenn man da auf mehreren Beinen steht, denn die Landwirtschaft ist sehr von der Witterung abhängig", weiß Herbst. Deswegen ist er auch Energiewirt (Photovoltaikanlagen) und Lohnunternehmer. Im Auftrag des Maschinenrings Fränkische Schweiz übernimmt Herbst Dienstleistungen für Landwirte im Umkreis von bis zu 50 Kilometer.
Obwohl Edmund Herbst auch heuer nur von einer maximal durchschnittlichen Ernte ausgeht, setzt er mit seiner Investition voll auf die Zukunft. "Um auf dem hart umkämpften Markt bestehen zu können, musst du wettbewerbsfähig sein. Und das bin ich mit diesen Maschinen", argumentiert der Landwirt, der neben den erwachsenen Söhnen noch eine 15-jährige Tochter und einen 13-jährigen Sohn hat.
In allen Größen
"Der kleinste der vier neuen Traktoren, der 90 PS starke Fendt 210, ist für Hobby und Garten", scherzt Sohn Dominik. Als "Pflegeschlepper", zuständig für das Düngen, Streuen, die Unkrautbekämpfung und Transporte bezeichnet Edmund Herbst den Vario 516 mit dem 165 PS starken Deutz-Motor, dessen Abgase in einem Katalysator in Stickstoff und Wasser umgewandelt werden.
Die Version 724 des Fendt, dessen Haupteinsatzgebiet das Pflügen, Säen, Grubbern und Zerkleinern von Steinen ist, verfügt zudem über eine GPS-gesteuerte Spurführung. So wird vermieden, dass es beim Streuen zu einer Überdeckung kommt. Sämtliche Manöver beim Wendevorgang können in einen Bordcomputer eingegeben und per Knopfdruck abgerufen werden. "Das spart an einem zehn Stunden Arbeitstag mit etwa 160 Wendemanövern bis zu 1920 Handgriffe. Und eine Furche sieht aus wie die andere", erklärt Edmund Herbst.
Das Kraftpaket 939, den Jumbo unter der Traktoren (390 PS), braucht der Landwirt für Arbeiten in der Forstwirtschaft und schwere Transporte. Komplettiert wird die Flotte durch den Feldhäcksler "Katana 65". Katana ist die Bezeichnung für ein japanisches Schwert. Angetrieben wird der Häcksler von einem V8-Motor mit 16 Liter Hubraum aus der Motorenschmiede von Mercedes (MTU). Die Schnittlänge ist stufenlos zwischen vier und 42 Millimeter verstellbar und die Häckseltrommel hat einen Durchmesser von 72 Zentimetern.