Lediglich unter Vorbehalt hatte Bürgermeister Wolfgang Rast (IU) die Gemeinde Igensdorf bei der konstituierenden Sitzung des Tourismusvereins Südliche Fränkische Schweiz als Mitglied eingetragen.
Jetzt hat sich der Igensdorfer Gemeinderat allerdings gegen eine Mitgliedschaft gestellt. Rast selbst gibt zu, von der Idee hinter dem Verein begeistert gewesen zu sein. "Doch als ich den Preis gesehen habe, ist mir schwindlig geworden", sagt der Igensdorfer Marktchef.

Bei 5000 Einwohner wäre angesichts eines Beitrags von 1,50 Euro pro Einwohner 7500 Euro zusammengekommen. "Wir sind eine andere Haushaltsführung gewöhnt", sagt Rast. Während der Verein erst seine Beiträge festgesetzt habe, laufe es in Igensdorf andersherum. Dort richteten sich die Erfüllung von Maßnahmen und Wünschen immer nach den zur Verfügung stehenden Geldmittel.

Aber den Marktgemeinderat bewegte noch eine grundsätzlichere Frage: Warum brauche man neben dem Tourismusverein Fränkische Schweiz in Ebermannstadt einen weiteren Tourismusverein? Ein weiteres Problem ist, dass es im Marktgebiet lediglich zwei Übernachtungsbetriebe gibt.

Eine Frage der Priorität

Es sei am Ende eine Frage der Prioritätensetzung: "Was ist wichtiger: der Tourismus oder andere gemeindliche Aufgaben?" Mit diesen Fragen haben sich die Gemeinderäte laut Rast intensiv auseinandergesetzt.

"Für die Sozialstation geben wir 0,50 Euro pro Einwohner", sagte er in diesem Zusammenhang. Und die Sozialstation sei nur eine der vielen Aufgaben, die der Gemeinde wichtig.
Der Igensdorfer Gemeinderat folgte den Argumenten von Bürgermeister Rast. Die Gemeinde wird dem Verein bis auf Weiteres nicht beitreten.