Torhaus in Hiltpoltstein soll Raum für Trauungen werden
Autor: Petra Malbrich
Hiltpoltstein, Freitag, 12. Dezember 2014
Bürger wünschen sich, im Hiltpoltsteiner Torhaus zu heiraten. Es könnte für alle Heiratswilligen des Standesamtsbezirks Gräfenberg geöffnet werden. Ein paar Probleme gäbe es aber schon.
An einem der schönsten Tage im Leben, der eigenen Hochzeit, soll alles passen. Auch der offizielle Rahmen, in dem sich das Ehepaar das Ja-Wort gibt. Mit dem historischen Rathaus in Gräfenberg haben die Pärchen einen stilechten Raum für diesen Moment. Aber im Standesamtsbezirk Gräfenberg gibt es noch mehr historische Gebäude, die sich für das Zeremoniell eignen würden: das Torhaus in Hiltpoltstein nämlich.
Die Hiltpoltsteiner Bürgermeisterin Gisela Bauer (BfH) teilte der VG Gräfenberg mit, dass Bürger mit diesem Vorschlag, künftig auch im Torhaus standesamtlich heiraten zu dürfen, an sie herangetreten seien. Derzeit wird das Gebäude vom Fränkische-Schweiz-Verein genutzt. "Es handelt sich um einen kleinen Raum im ersten Stock.
Ein weiteres Problem könnte der Parkplatzmangel werden, denn gesonderte Parkplätze für das Tor gibt es nicht. Die Hochzeitsgäste müssten demnach die allgemeinen Parkplätze benutzen.
Zusätzliches Angebot
Grundsätzlich versteht die Hiltpoltsteiner Gemeindechefin ihren Vorschlag als zusätzliches Angebot zu den Trauräumen im historischen Gräfenberger Rathaus. Zu beachten sei allerdings der Gleichbehandlungsgrundsatz, sodass jedes künftige Ehepaar auch in dem Torhaus heiraten dürfe. "Jedes Brautpaar, welches beim Standesamt Gräfenberg heiraten möchte, muss die Möglichkeit bekommen, im Torgebäude heiraten zu können. Eine Einschränkung auf Bürger des Marktes Hiltpoltstein ist nicht möglich", erklärte Bauer das Wahlrecht.
Beamten müssten extra anreisen
Das bedeute aber auch zugleich, dass auch die Standesbeamten und die ersten Bürgermeister der drei Mitgliedsgemeinden bei Bedarf nach Hilpoltstein ins Torhaus kommen müssten, um standesamtliche Ehen zu schließen. Da das rechtlich durch die VG gesichert sein müsse, müsse diese Nutzung auch mit dem Fränkische-Schweiz-Verein geklärt werden. Rechtlich müsse dann das Torhaus ausdrücklich als Eheschließungsort zugelassen werden, durch Beschluss der VG, die für den Standesamtsbezirk Gräfenberg zuständig ist.
Aufsicht hat nichts dagegen
Auch die Standesamtsaufsicht im Landratsamt wurde von Gisela Bauer um eine Stellungnahme gebeten. Einwände kamen keine, doch müsse der Raum noch so umgestaltet werden, dass die feierliche Eheschließung in einer würdigen Form vorgenommen werden könne und dem Standesbeamten eine ordnungsgemäße Vornahme der Amtshandlung möglich sei, schrieb die Behörde. Durch Beschluss müsse festgelegt sein, dass der Raum als Trauraum für Eheschließungen und die Begründung von Lebenspartnerschaften gewidmet ist.
Da die Stadt Gräfenberg der VG die Trauräume im historischen Rathaus in Gräfenberg kostenlos zur Verfügung stellt, sollte das bei dem Torhaus von der Marktgemeinde Hiltpoltstein ebenso gehandhabt werden.
Bis zur nächsten VG Sitzung, in der dann über die Widmung des Torhauses zum Trauraum beschlossen wird, stehen noch einige Arbeiten an. Das Zimmer muss gestrichen werden, Möbel eingeräumt und Toiletten benutzbar gemacht werden. Diese Kosten und der laufende Unterhalt wie Reinigungskosten sollen ebenfalls vom Markt Hiltpoltstein bezahlt werden.