Thema Windenergie liegt im Kreis Forchheim auf Eis
Autor: Josef Hofbauer
LKR Forchheim, Freitag, 11. Oktober 2013
Die Energiewende soll kommen, und dafür wird Windkraft gebraucht. Doch wo die Räder stehen sollen, darüber herrscht Uneinigkeit. Die Staatsregierung hat bereits vor zwei Jahren einen Windkraftatlas versprochen - passiert ist nichts. Deshalb liegt das Thema in Forchheim jetzt auf Eis.
Versprochen war der Windkraftatlas der Bayerischen Staatsregierung den Kommunen seit 2011. Doch bis heute liege nichts vor, erklärte Landrat Reinhardt Glauber (FW) dem Forchheimer Kreisausschuss. Eine Bundesrats-Initiative dazu sei von kurz vor der Landtagswahl von der Tagesordnung der Staatsregierung gestrichen worden.
Aus diesem Grund regte Landrat Reinhardt Glauber an, das Thema Windkraft auf Kreisebene erst einmal auf Eis zu legen. "Es macht keinen Sinn, über etwas zu reden, von dem wir nicht wissen, wo die Reise hingeht", argumentierte Glauber.
Grundsätzlich nein
Fraktionschef Peter Eismann (CSU) untermauerte die Position, die Windkraft-Vorranggebiete im Landkreis Forchheim komplett zu streichen. Daraus habe die Union bislang noch nie einen Hehl gemacht.
Energiewende in Gefahr?
Für Jürgen Kränzlein (SPD) ging es bei der Fortschreibung des Regionalplanes Oberfranken West um die Grundsatzfrage, ob die Energiewende ohne die Windkraft zu machen sei: "Wenn wir die Energiewende wollen, bedeutet dies, Konflikte mit den Bürgern in Kauf zu nehmen." Für Peter Eismann dagegen stand fest, dass die Energiewende ohne Windräder in der Fränkischen Schweiz machbar sei. Sie werde an fehlenden Windrädern im Landkreis Forchheim nicht scheitern, zeigte sich Eismann überzeugt.
Landrat Reinhardt Glauber sah keinerlei Veranlassung für eine weitere Diskussion. "Jetzt zu diskutieren, ohne zu wissen, was kommt, ist nicht aufrichtig", fand Glauber und bat um Abstimmung. Mit 6:5 Stimmen votierten die Mitglieder des Kreisausschusses dafür, das Thema Windenergie auf Eis zu legen.
Einwände liegen auf Eis
Dies bedeutet, dass die Stellungnahmen der Kommunen zu diesem Thema erst einmal in der Schublade liegen. Einwände kamen aus Effeltrich und Poxdorf, die zu geringe Abstandsflächen zur Wohnbebauung moniert und die Wirtschaftlichkeit der Windenergie in Frage gestellt hatten. Auch die Gemeinde Pinzberg lehnt die Vorranggebiete auf dem eigenen Gemeindegebiet ab. Die Errichtung von Windrädern führe zu erheblichen Problemen im Zusammenleben innerhalb der Gemeinde.
Aus Wiesenthau kam der Einwand, dass die Errichtung einer Windkraftanlage in Pinzberg die Funktion des Walberla als Kultur- und Bodendenkmal beeinträchtige. Aus den übrigen Gemeinden im Landkreis kamen keine Einwendungen gegen etwaige Windräder in Pinzberg oder Rüsselbach .