Tempomessung: Weißenohe hat ein Problem mit Rasern
Autor: Petra Malbrich
Weißenohe, Donnerstag, 17. Juli 2014
In der Sollenberger Straße in Weißenohe ignorieren Autofahrer regelmäßig die Tempobegrenzung. Abhilfe soll jetzt fürs Erste ein Messgerät schaffen.
Stell' Dir vor, es gibt eine Zone 30, aber niemand hält sich daran. Dabei birgt die Sollenberger Straße einiges Gefahrenpotenzial. So hat die Straße hat eine Steigung von 18 Prozent. Das ist selbst für Profiradfahrer anspruchsvoll genug. Erst ein paar Jahre ist es her, dass die Bayerntour auch über die Sollenberger Straße führte.
"Am Straßenrand befindet sich nur ein schmaler Gehweg. Die Schulkinder müssen die Straßenseite wechseln", sagte Norbert Weber (Grüne) im Weißenoher Gemeinderat. "Was kann man tun?", wollte daraufhin Gemeinderat Daniel Trübenbach (FWG) wissen.
Nicht nur Bürgermeister Rudolf Braun (FW) hat den Eindruck, dass es vor allen Dinge Einheimische sind, die sich in der Sollenberger Straße nicht an das Temoplimit halten. Heinrich Müller (UWG) wollte seinerseits keinen Unterschied zwischen Einheimischen und Ortskundigen machen. Seiner Einschätzung nach sind es auch Fahrer aus den Nachbarorten und Landkreisen, die den Weißenoher Berg als Abkürzung nehmen, um nicht über Gräfenberg fahren zu müssen.
Dass sich Autofahrer nicht an die entsprechenden Tempobegrenzungen halten, ist laut Braun allerdings kein exklusives Problem der Sollenberger Straße.
Auch die Tempo 30-Zone in Richtung Dorfhaus werde regelmäßig ignoriert. Gleiches gelte für das Halteverbotsschild am Kindergarten. Jene Fahrer, die scheinbar einfach zu wenig Zeit haben, sind wohl oft Mütter, die am frühen Morgen ihre Kinder im Kindergarten abgeben.
Kein Grund zur Zusammenarbeit?
Die Gemeinderäte waren sich in der Einschätzung einig, dass zu wenig geblitzt wird. Gemeinderat Trübenbach brachte deshalb ins Spiel, die Verkehrsüberwachung einem privaten Unternehmen zu übertragen.
"Das ist zu teuer", wies Bürgermeisters Braun diesen Vorschlag ab. Er sprach sich stattdessen aus, die Bevölkerung direkt anzusprechen und ihnen die Bedeutung von Tempobegrenzungen klarzumachen. Jetzt wollen die Weißenoher erst einmal das Geschwindigkeitsmessgerät der VG Gräfenberg regelmäßig ausleihen. Spätestens am 30. Juli wissen die Gemeinden über die Förderung für Breitbandversorgung Bescheid. Bekannt ist jetzt schon, dass die EU die Förderrichtlinie genehmigt hat. "Es ist wahrscheinlich, dass es für eine interkommunale Zusammenarbeit keine Sonderförderung gibt", sagte Braun.
Andere Gemeinde interpretieren dies allerdings anders. Erst unlängst haben sich Gößweinstein, Pottenstein, Egloffstein und Obertrubach zur Zusammenarbeit verabredet. Abgesehen davon, dass den Kommunen geraten worden sei, sich die Planung nicht aus der Hand nehmen zu lassen, sprach sich Braun dafür aus, die interkommunale Zusammenarbeit aufgrund der geänderten Ausgangssituation nicht groß zu beachten. Die Nachbargemeinden haben haben ihre Breitbandkonzept in die Hände der Firma Corwese gegeben. Die Firma Breitbandberatung Bayern ist laut Braun allerdings etwas günstiger: "Gut sind sie alle. Es geht darum, wer am schnellsten greifbar ist."
Die Zeit sei mithin der entscheidende Faktor. Deshalb müsse man die Entscheidung an dem Kriterium ausrichten, welche Firma Konzept und Antrag am schnellsten liefern kann. Braun bat deshalb seine Räte, selbst darüber entscheiden können, welche Firma den Auftrag bekommt. Die Räte akzeptierten dies so.