Teichwirten drohen Einbußen
Autor: Mathias Erlwein
Haid, Freitag, 14. August 2015
Die extreme Hitze haben in den heimischen Karpfenweihern tiefe Spuren hinterlassen. Bei einem Fachtag in Haid suchen Experten nach Lösungswegen.
Immer kurz vor dem Beginn der Karpfensaison treffen sich in Haid die örtlichen Teichwirte mit Fischereiexperten, Verbandsfunktionären, Politikern und Vertreter staatlicher Behörden zu einem sogenannten Fischereifachgespräch. Waren in den vergangenen Jahren meist Fischräuber wie der Kormoran oder die Sorge vor dem Fischotter und Probleme mit Bibern Kernthemen der Zusammenkunft, beherrschte dieses Mal die anhaltende Trockenheit und der damit zusammenhängende Wassermangel die Diskussion.
Schon seit mehreren Wochen fließt kein Wasser mehr in die Weiher. "Wir hatten schon zwei Notabfischungen", berichtet der Sprecher der Haider Teichwirte, Georg Kratz.
"Erfreuliche Erfolge"
Unter den Gäste waren Regierungspräsident Wilhelm Wenning, Landrat Hermann Ulm, MdL Michael Hofmann (alle CSU), Bürgermeister Torsten Gunselmann (FWG) sowie Martin Oberle von der Landesanstalt für
Landwirtschaft.
Bezirkstagspräsident Günther Denzler leitete die Gespräche mit "erfreulichen Erfolgen der letzten Jahre" ein. Dank der Allgemeinverfügung zum Abschuss des Kormorans im Jahr 2014 habe das Problem mit dem Raubvogel eingedämmt werden können. Die anhaltende Hitze bereitet allerdings auch Denzler große Sorgen. Er rechnet damit, dass die Teichwirte in diesem Jahr Verluste machen. "Aber das Wetter ist nicht steuerbar. Wir können nur hoffen, dass der Wettertrend nicht weiter anhält und es dennoch eine gute Karpfenernte gibt", sagte Denzler.
1250 Gramm wären optimal
Beim Probefang mit dem Wurfnetz zappelten auch gleich vier schöne Exemplare im bereitgestellten Bottich.
Der Leiter der Bezirks-Fischereifachberatung, Thomas Speierl, nahm den Probefang in Augenschein - und war sehr zufrieden: "Keine Kiemenfäule, keine Parasiten, die Schleimhaut ist gut." Lediglich noch wachsen müssen die Karpfen bis zum Beginn der Saison. Etwa 300 Gramm fehlen derzeit an Gewicht, schätzte Speierl 1250 Gramm wären optimal.
Im Verlauf der Gespräche suchten die Teilnehmer auch nach Lösungsansätze für eine Bewirtschaftung der Weiher bei extremer Trockenheit. So wurde überlegt, die Weiher künftig tiefer zu bauen. "Damit würde eine Synergie der Karpfenbewirtschaftung mit dringend benötigten Wasserrückhalteflächen entstehen", sagte MdL Hofmann in diesem Zusammenhang.