Druckartikel: Tanz, Tracht und Tradition sind Erwin Dippachers Metier

Tanz, Tracht und Tradition sind Erwin Dippachers Metier


Autor: Josef Hofbauer

Heroldsbach, Freitag, 07. Dezember 2012

In Heroldsbach hat die Heimatliebe einen Namen: Edwin Dippacher. Er ist nun auch noch Heimatpfleger.
Edwin Dippacher   Foto:  Josef Hofbauer


Jetzt ist Edwin Dippacher aus der Klingenstraße 7 in Heroldsbach auch noch Heimatpfleger. Der passionierte Imker, Ehrenvorsitzende des Gesangvereins Cäcilia, Vorsitzende des Heimat- und Trachtenvereins Heroldsbach, Mitglied der CSU Kreistagsfraktion und ehemalige Rechtspfleger am Amtsgericht Forchheim, ist konservativ im besten Sinne des Wortes. Als einer von drei Heimatpflegern des Landkreises kümmert er sich um Musik und Tanz, Brauchtum Sprache, Tracht und Tradition.

Für Edwin Dippacher nichts Neues, denn er ist schließlich der Verfasser der Ortsgeschichte des 1007 erstmals erwähnten Herigoldesbach. Beruflich beschäftigte sich Dippacher mit Grundbuchfragen. Alte Fischrechte, Wasserrechte, Geh- und Fahrtrechte begeisterten ihn.

Mit 21 Jahren war der mittlerweile 65-Jährige bereits Pfarrgemeinderatsvorsitzender, organisierte "Pfarrfamilienabende".

Dieser Bekanntheitsgrad brachte ihn geradewegs in die Kommunalpolitik. Auf Bitten eines Freundes kandidierte er 1978 auf der Liste der CSU für den Gemeinderat; und wurde prompt gewählt. Drei Jahre später war er bereits stellvertretender Bürgermeister und von 1984 bis 1996 leitete er die Geschicke der gut 5000 Einwohner zählenden Marktgemeinde, die Ortsteile Poppendorf und Oesdorf eingeschlossen. In der Kommunalpolitik ist er heute nicht mehr tätig, sitzt aber noch immer für die CSU im Kreistag.

Stets hat Dippacher die Veränderungen mit wachen Augen registriert und dokumentiert. Diese Aufzeichnungen - und waren es auch nur Stichpunkte - führten zu Projekten wie den Krippenausstellungen, die der gebürtige Heroldsbacher seit Jahren organisiert. Er hört sich um, wo es verborgene Kostbarkeiten gibt, spricht mit den Besitzern und motiviert sie, ihre Krippe einer großen Fan-Gemeinde zu zeigen. Das Ergebnis waren auch heuer wieder hunderte begeisterter Krippenfreunde, die sich an der Vielzahl und Vielfalt kaum satt sehen konnten.

Genau beobachtet hat Dippacher auch, dass die Zahl der Frauen, die jahraus, jahrein nur ihre überlieferte Tracht trugen immer kleiner wurde. Für Dippacher Triebfeder, den Menschen den Wert dieser Tracht zu verdeutlichen. Dazu gründete er den Heimat- und Trachtenverein Heroldsbach, der verantwortlich zeichnet für die Ausrichtung der Kirchweih. Dieses Ereignis verknüpft der Vereinschef oft mit der Ortsgeschichte, erinnert in der Ankündigung, dass zur Kirchweih früher Lehenszahlungen fällig waren.

Der Traditionalist bemüht sich auch um den Erhalt von Brauchtum, Musik und Volkstanz. Nicht zu vergessen die Mundart. Erlebnisse hält Dippacher fest, formuliert sie aus und bringt sie bei Veranstaltungen zu Gehör. Nicht selten gießt er sein Gschichtla in Reime.
Richtig erholen kann sich Edwin Dippacher bei seinen Bienen. Dort darf ihn niemand stören. "Da will ich wirklich meine Ruhe haben", bekennt er.