Tank- und Rastanlage der A 73 bei Eggolsheim lässt sich wohl nicht vermeiden
Autor: Sylvia Hubele
Eggolsheim, Freitag, 16. Februar 2018
Laut dem Bürgermeister beharrt die Autobahndirektion auf dem Standort bei Eggolsheim für eine Tank- und Rastanlage an der A 73.
In der Eggerbachhalle fand der Auftakt der Bürgerversammlungen des Jahres in Eggolsheim statt, zum 22. Mal mit Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB).
Ob Lindner-Areal oder die Gewerbeansiedlungen am Wertstoffhof oder Schottwiesen-Ost: Auch wenn große Ansiedlungen im Gemeindegebiet laut Bericht des Bürgermeisters nicht möglich sind, will die Marktgemeinde doch kleinere mittelständische Unternehmen bedienen. Neue Baugebiete werden jedoch in Zukunft erst einmal nicht ausgewiesen. Hier gelte es, Leerstände zu nutzen und die innerörtliche Bebauung zu verdichten. Auf einer Fläche von 1,6 Hektar neben dem Friedhof soll neuer Wohnraum für Mieter entstehen. "Bezahlbare Wohnungen fehlen in Eggolsheim mehr als alles andere", meinte Schwarzmann.
Dank der staatlichen Förderung von 90 Prozent steht der Dorftreff "Faulenzer" kurz vor der Vollendung. Auch das Umfeld wird verbessert und wertet die Dorfmitte auf. Für die gerade gefällten Linden wird Ersatz gepflanzt. "Es kommen mehr Bäume hin als dort standen", führte der Bürgermeister aus.
Rastanlage an der A 73
Dass irgendwann auf dem Eggolsheimer Gemeindegebiet noch eine Tank- und Rastanlage an der A 73 gebaut wird, werde sich wohl nicht vermeiden lassen, konstatierte Schwarzmann. Zwischen Bahnschienen und Autobahn werden auf Höhe der Biogasanlage rund 200 Parkplätze für Lastkraftwagen entstehen, dazu Parkplätze für Autos und die eigentliche Tank- und Rastanlage. "Die Autobahndirektion hält diesen Standort für den einzig möglichen, und ich glaube nicht, dass wir gute Argumente dagegen haben", urteilte Schwarzmann.Werner Fechner stellte drei Fragen an den Bürgermeister: Er wollte wissen, wer sich die hohen Preise der Altenheime noch leisten könne, warum die Kosten für das Abwasser so stark gestiegen sind und ob das Lidl-Logistik-Center nicht einen eigenen Bahnanschluss bekommen könne, damit der gigantische Lkw-Verkehr etwas nachlasse?
Bahnanschluss utopisch
Den Bahnanschluss hielt Schwarzmann für utopisch und erinnerte daran, dass beim Lindner-Areal mal einer war. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass der notwendige Anstieg der Abwassergebühren bereits in der Gemeindezeitung erläutert wurde und dass für die bisherige Unterdeckung von 20 Cent ein Ausgleich geschaffen werden musste. Auf die Kosten der Seniorenheime hätte die Kommune jedoch keinerlei Einfluss. Hier sei der Ausbau ambulanter Pflege das A und O, ist sich der Bürgermeister sicher. Damit könnten die Menschen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden bleiben.
Der alte Bahnhof
Ludwig Endres wollte wissen, was künftig aus dem alten Bahnhof wird. "Der diesbezügliche Ideenwettbewerb ist noch nicht abgeschlossen", entgegnete Schwarzmann. Während die Kommune aufgrund der schlechten Bausubstanz einen Abriss favorisiert, könne aber dort auch etwas Neues entstehen. Auf dessen Frage, wann genau die Lärmschutzwände an der Autobahn kommen, antwortete der Bürgermeister, dass das noch nicht feststehe. Allerdings werden diese Wände - im Zusammenspiel mit den Lärmschutzmaßnahmen der Bahn - das Landschaftsbild komplett verändern. "Das wird ein massiver Eingriff, der eine neue Barriere schafft", ist sich Schwarzmann sicher.Abschließend bat Schwarzmann die Bürger um Mitwirkung im städtebaulichen Isek-Verfahren. Die Belebung der Ortsmitte sei essenziell: "Ich finde den Leerstand und Funktionsverlust für den Ortskern von Eggolsheim dramatisch." Die Kommune könne zwar unterstützen, jedoch nicht die Aufgaben von Gastwirten und anderen Gewerben übernehmen: "Wir brauchen Wirte mit Mut."