Tanja Ammerl ist Deutschlands viertbeste Sekretärin
Autor: Petra Malbrich
Forchheim, Donnerstag, 17. Oktober 2013
Beim Kampf um den Titel der besten Sekretärin Deutschlands verpasst Tanja Ammerl das Treppchen nur knapp. Vor allem mit den Gedächtnisaufgaben hatte die 26-Jährige ihre Mühe.
Wie heißt der längste Fluss Deutschlands? Wer kandidierte in Deutschland nur einmal als Bundespräsident? Wann wurde das Schengen-Abkommen geschlossen und wie bringt man Prinz William und seine Frau Kate dazu, ihren Sohn für Werbezwecke eines Shampooherstellers zu gewinnen? Und wie verfasst man diesbezüglich ein Schreiben an den Königshof, natürlich auf Englisch?
Das waren nur einige der Fragen, die beantworten musste, wer Deutschlands beste Sekretärin werden wollte. In Stuttgart unter den Bewerberinnen war auch Tanja Ammerl.
Am Ende hat es für die Forchheimerin, die bei der Nürnberger Versicherungsgruppe arbeitet, zu einem vierten Platz gereicht. "Den Brief an sich zu schreiben, war nicht so schwer. Herausfordernd war es, richtig gute Argumente zu finden, um Prinz William von dieser Idee zu überzeugen", berichtet Tanja Ammerl.
"Dafür gibt es ja uns"
Ammerls Konkurrentinnen kamen aus Hamburg, Köln oder München. Obwohl die Rede von Konkurrentinnen dann vielleicht doch nicht ganz stimmt: "Die Atmosphäre war von Anfang an gut. Wir beschäftigen uns alle mit den gleichen Herausforderungen im Job und waren in einem Hotel untergebracht, das wir sonst nur für den Chef buchen."
Auf die gewohnte Büroatmosphäre mussten die Bewerberinnen aber auch in dem Fünf-Sterne-Hotel nicht verzichten: "Wir saßen an einem sehr unordentlichen Schreibtisch, auf dem zahlreiche Unterlagen kreuz und quer lagen. Innerhalb von nur drei Minuten mussten wir alle Unterlagen sichten", erinnert sich Ammerl.
Darunter seien Rechnungen gewesen, Kostenvoranschläge, Übersichten zu Umsätzen eines Unternehmens oder Handouts für Sitzungen. Alle diese Dokumente mussten sortiert und abgeheftet werden.
"Wobei es im wirklichen Alltag auf dem Schreibtisch unserer Chefs erst gar nicht so aussehen würde. Dafür gibt es ja uns", lacht Tanja Ammerl.
Bei einem Rollenspiel konnte Tanja Ammerl in Stuttgart mit diplomatischem Geschick und Kommunikationstalent punkten. Am anstrengendsten empfand die 26-Jährige die Aufgabe zum Gedächtnis. Aber das auch nur, weil ihre Konzentration schon den ganzen Tag über sehr gefordert gewesen war.
Leider kein Geld
Enttäuscht über den vierten Platz? "Natürlich fährt man dahin, um zu gewinnen, und eine Platzierung unter den ersten Drei wäre noch schöner gewesen." Zumal Ammerl dann auch noch eine Geldprämie erhalten hätte.
Aber allein schon die Teilnahme am Finale war eine große Würdigung von Tanja Ammerls Arbeit.