Täglich ein Menü für vier Euro
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Dienstag, 05. November 2019
Die Pädagogen der Forchheimer Gymnasien verfolgen einen neuen Ansatz, um die Ganztagsschüler zu verköstigen.
Länger als drei Jahre hat bislang noch kein Betreiber der Herder-Ehrenbürg-Mensa durchgehalten. Auch wegen der vielen konkurrierenden Essensangebote in der Innenstadt musste der Löffel bald wieder abgegeben werden.
Seit dem Schuljahr 2018/19 versuchen es die Schulleitungen der beiden Forchheimer Gymnasien mit einem ganz anderen Ansatz: Sie haben die Akademie für Ganztagsschulpädagogik beauftragt, das Mensa-Essen zu organisieren. Die Akademie versteht ihr Angebot zugleich als "pädagogische Dienstleistung".
Feste Ansprechpartner
Was heißt das? Die 80 Jugendlichen, die die Offene Ganztagsschule der beiden Gymnasien besuchen, sind verpflichtet, mindestens an zwei der vier wöchentlichen Mittagessen teilzunehmen, erläutert Anna-Maria Seemann, die Bereichsleiterin der Akademie für Ganztagsschulpädagogik.
Nach dem Unterricht ab 13.10 Uhr werden die Schüler in der Mensa begrüßt. "Wir haben das Prinzip, dass jeder einen festen pädagogischen Ansprechpartner hat", sagt Seemann. Das Essen diene auch dazu, "eine Bezugsgruppe zu finden". Die Gespräche und die Mahlzeiten seien "der Beginn eines gemeinsamen Tages", der gegen 16 Uhr endet.
Im vergangenen Jahr habe es noch negative Rückmeldungen gegeben - "auch von Elternseite", erinnert sich Anna-Maria Seemann. Seit März habe die Offene Ganztagsschule dann die Diakonie in Mostviel mit dem Kochen beauftragt. Seitdem wird von der Gemeinde Egloffstein aus nach Forchheim geliefert; täglich ein Menü - neben dem Hauptgang gibt es also eine Suppe und eine Nachspeise.
Ehrenbürg-Schulleiter Karlheinz Schoofs sagte kürzlich den Kreisräten im Kulturausschuss des Landkreises: "Die Kinder sind zufrieden. Die Klagen, die da waren, sind nicht mehr da."
Karlheinz Schoofs war in den Kulturausschuss gekommen, weil der Grüne Kreisrat Matthias Striebich kritisch nachgefragt hatte. Ob regionale Produkte in der Herder-Ehrenbürg-Mensa serviert würden, wollte Striebich wissen. Und ob der Kreistag "Einfluss auf die weitere Entwicklung" nehmen könne?