Szenarien für die Sanierung: Wie lange wird im Forchheimer Königsbad noch geplanscht?
Autor: Franziska Rieger
Forchheim, Freitag, 15. November 2019
Wenn der Rechtsstreit um die Schadenskosten geregelt ist, soll im Forchheimer Königsbad endlich die Sanierung beginnen. Wann und wie die genau aussieht, ob Teilschließung, Parallelbetrieb oder Komplettschließung, ist noch nicht geklärt.
Um eine Sanierung des Königsbades kommt die Stadt nicht mehr herum, das steht schon lange fest. Neben einem langwierigen Rechtsstreit um die Schadenskosten muss aber noch geklärt werden, mit welcher Variante das Bad saniert werden soll. Drei mögliche Szenarien hat die Arbeitsgruppe "Sanierung intern" dafür erarbeitet.
Komplettschließung Vorteile einer Komplettschließung: Geringerer Planungsaufwand, geringere Provisorien, die leeren Flächen können als Lagerort genutzt werden. Die offensichtlichen Nachteile: Ein kompletter Verlust der Einnahmen, Ausstellung der Mitarbeiter, Schulen und Vereine müssen sich für ihren Sport eine andere Stätte suchen. Es drohen ein Imageschaden und enormer Marketingaufwand.
Teilschließung Bei einer Teilschließung (Freibadbetrieb bleibt erhalten, saniert wird im Winter) würde zumindest der Einnahmenverlust geringer ausfallen, die Mitarbeiter könnten weiterbeschäftigt werden. Allerdings wären dafür der Planungsaufwand und die Mehrkosten für die Provisorien höher.
Parallelbetrieb Am wenigsten Veränderung für die Badegäste gäbe es freilich bei einem Parallelbetrieb (ganzjährig). So würde fast kein Nutzungsausfall und Einnahmenverlust entstehen. Der Planungsaufwand und die Mehrkosten für Provisorien wären dafür um einiges höher. Auch würde sich die Dauer der Sanierung verlängern.
Das Fazit von Königsbad-Betriebsleiter Christian Lenkl und Bäderchef Walter Mirschberger: Eine Mischung aus Teilschließung und Parallelbetrieb erachten sie als realistisch durchführbar. Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) strebt einen Parallelbetrieb ohne Teilschließung an. "Es ist das Image des Königsbades, das mir sehr am Herzen liegt", sagt er.
So hoffnungsvoll sich die Pläne von Bäderchef Mirschberger anhören: Eines darf dabei nicht vergessen werden: Erst muss der Rechtsstreit beigelegt werden, bevor die Sanierung beginnen kann. Doch der zieht sich in die Länge, weil die Stadt in ein zeitraubendes Beweissicherungsverfahren eingetreten ist. "Wir gackern über ungelegte Eier", fasste es Sebastian Platzek (FDP) im Finanzausschuss deshalb zusammen.
Eine Komplettschließung zumindest für einige Monate sei nicht auszuschließen, räumt Mirschberger ein. Wenn nicht komplett geschlossen werde, rechne er mit einer längeren Bauzeit. "Das wird schon die Kosten in die Höhe treiben", sagt er. Zuletzt war er von mindestens einer Million Euro für die Sanierung ausgegangen. Ob Parallelbetrieb und Teilschließung möglich sind, könne er zum jetzigen Zeitpunkt nicht sicher sagen. Noch ist die Hoffnung groß, dass im nächsten Jahr begonnen werden kann.