Supermarkt: Effeltricher wollen abstimmen
Autor: Josef Hofbauer
Effeltrich, Samstag, 10. November 2012
Vorsorglich wollen Effeltricher am Montagabend gegen eine Verzögerung des Bürgerentscheids demonstrieren.
Das war noch nie da. "Eds wädd a no gschdreikt baa uns in Effeltrich", schüttelt ein Einheimischer den Kopf. Er kann nicht verstehen, warum die Ansiedlung eines Supermarktes so ein Politikum ist. Am Montag, 12. November, wird im Gemeinderat darüber entschieden, ob gegen das Urteil des Verwaltungsgerichtes Bayreuth, das einen Bürgerentscheid in dieser Sache für rechtens erklärt hatte, Widerspruch eingelegt wird.
Bürgermeister Richard Schmitt (FW) wäre es am liebsten, wenn der Bürgerentscheid endlich durchgeführt würde. "Dann hab' ich wenigstens eine Basis, weiß, ob die Effeltricher einen Einkaufsmarkt wollen", argumentiert der Bürgermeister. "Die Mehrheit soll entscheiden."
Das finden auch die Mitglieder der Bürgerinitiative, die zusammen mit den Freien Wählern und der Effeltricher Liste in einem Flugblatt auf die Tragweite der Entscheidung aufmerksam gemacht haben.
"Deshalb ist es höchste Zeit, dass der Gemeinderat das Bürgerbegehren zulässt und auf weitere Verzögerungen verzichtet", findet Kathrin Heimann von der Bürgerinitiative. In dem Flugblatt wird auch darauf verwiesen, dass die Gemeinde pro Jahr 25 000 Euro Zinsen für das Grundstück bezahlt. "Für nichts", findet Heimann.
Scheitert die Ansiedlung eines Supermarktes in Effeltrich, sei allein die Obstgenossenschaft verantwortlich, findet ein Passant, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will. "Die haben den Standort neben dem Rathaus abgelehnt und Investoren eigene Grundstücke angeboten.
Bemerkenswert: Bei einer spontanen Straßenumfrage gab es niemanden, der gegen einen Einkaufsmarkt in Effeltrich gewesen wäre. Dafür sprechen auch die mehr als 600 Unterschriften für das Bürgerbegehren, dessen Rechtmäßigkeit die Orts-CSU bezweifelt.