Streit über Gehweg in der Schoßaritzer Straße
Autor: Petra Malbrich
Hiltpoltstein, Donnerstag, 19. Oktober 2017
Ob ein Gehweg in der Schoßaritzer Straße für mehr Sicherheit sorgt, ist bei den Räten umstritten. Auch unklaren Kosten machen die Entscheidung schwer.
Will die Gemeinde Hiltpoltstein nun einen Gehweg an der Schoßaritzer Straße oder nicht? Auf diese Frage eine Antwort zu finden, ist aufgrund der örtlichen Begebenheiten für den Rat nicht ganz einfach. Der Landkreis wird diese Straße bis zur Einmündung der B 2 nächstes Jahr sanieren. Die Fläche ist 7,50 Meter breit und der Kreis zeichnete in seine Planung einen Gehweg ein.
Nun hatten sich die Gemeinderäte in der vergangenen Sitzung schon ausführlich damit beschäftigt und sie wollten zunächst die Anwohner befragen, da es damals hieß, diese müssten 80 Prozent der Kosten übernehmen.
Da die Straße aber als Hauptverkehrsstraße eingestuft würde, betragen die Kosten für die Anwohner nur noch 55 Prozent bis 65 Prozent. Die Anlieger wollen jedoch mehrheitlich keinen Gehweg, sondern plädieren für ein Zone-30-Schild. Das würden sie garantiert nicht erhalten, nahm Fritz Müller vom gleichnamigen Ingenieurbüro Müller aus Eckental ihnen die Hoffnung.
Müller war eigentlich für die Straßenplanung im Baugebiet Kirschgarten anwesend, gab aber wertvolle Tipps zur Problemlösung in Sachen Gehweg. Sonntags sei der meiste Fußgängerverkehr in der Straße, um zum Sportplatz zu gelangen. Die Hiltpoltsteinerer würden dazu den Schotterplatz der Firma Agrarhandel nutzen. Die beiden Firmen - ein Agrar- und ein Holzhandel -, die entlang der Schoßaritzer Straße ansässig sind, machen das Thema Gehweg nicht einfach, denn die Schwerlaster würden den Gehweg an den Ausfahrten wohl in Mitleidenschaft ziehen.
Während Gerhard Prütting (FW) noch immer die übrigbleibende Straßenbreite für den dort fahrenden Verkehr, hauptsächlich Lastwagen und landwirtschaftliche Fahrzeuge, als zu eng befand, plädierten Michael Knauer (BfH) und Wolfgang Engel (CSU) für einen Gehweg dort. Auch Werner Spörl (BfH) sah keinen Grund, der gegen einen Gehweg spricht.
"Die B2 wird von Gräfenberg nach Kemmathen auf 6,50 Meter verbreitert. Wir haben innerorts 7,50 Meter. Wenn die Bürgermeisterin die Erstklässler dort auf einem Gehweg nicht laufen lassen will, dann haben wir ein Problem", sagte Spörl, denn Bürgermeisterin Gisela Bauer erklärte zuvor, aufgrund der Gefahr durch den Verkehr würde sie Erstklässler trotz Gehweg dort nicht zur Schule laufen lassen.
Auch andere Eltern würden deshalb wohl ihre Grundschüler mit dem Auto zur Schule bringen und Dritte Bürgermeisterin Gisela Geldner (FW) bestätigte, dass die Kinder aus dem Wohnbereich der B 2 nicht über die Schoßaritzer Straße, sondern im Ort den Weg übers Schulgässchen laufen.
Zweiter Bürgermeister Georg Potzner gab außerdem die nichtgeklärten Kosten zu bedenken und nannte die Stelle, an der der Gehweg enden würde denkbar ungünstig. Am Trafohäuschen queren zu lassen, erachtete er als sinnvoller.
Diesem Kompromiss stimmte Sebastian Heinze (GfH) zu, der den Gehweg an vorgesehener Stelle nicht unbedingt als sichereren Weg betrachtete. Doch: Ein Gehweg würde das Verkehrschaos ein wenig strukturieren. Ein Nachteil für die Kinder ist der Gehweg nicht. Günstiger als mit der Straßensanierung würde für die Gemeinde ein Gehweg nicht mehr werden und hinterher einen zu bauen, ist wohl nicht möglich. Auch angesichts der Pflicht der Kommune, für Verkehrssicherheit zu sorgen, beschlossen die Räte, dass eine Vorplanung erstellt wird, um genauere Kosten zu haben.