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Stadtrat Forchheim: Das lustige Kandidaten-Raten


Autor: Andreas Oswald

Forchheim, Montag, 10. März 2014

Sind Stadträte wirklich so prominent, wie sich manche zu fühlen scheinen, oder sind ihre Namen nur Schall und Rauch? Wir forderten Forchheimer Bürger auf, aus den Reihen ihrer Volksvertretern fünf Namen zu nennen. Hätten Sie's gewußt?
Ein kleiner Ausschnitt des lokalpolitischen Kaleidoskops. Wer zählt die Köpfe, kennt die Namen?  Foto: Barbara Herbst


Sie tanzten auf jedem Faschingsball, stehen an Infoständen, klingeln an Haustüren, machen mit freundlichen Gesichtern Schauläufe durch die Stadt - und denken, man kennt sie! Doch wie bekannt sind unsere Stadträte und solche, die es werden wollen, wirklich? Wir wollten es von Passanten in der Innenstadt wissen: "Im Forchheimer Stadtrat sitzen 40 Stadträte - nennen Sie fünf davon, wenn möglich mit Parteizugehörigkeit".

"Tut mir leid, ich kenn' niemanden", gesteht eine 47-Jährige. Sie habe weder eine Zeitung noch einen Fernseher. "Ich kann Ihnen keinen einzigen Namen nennen - nur den Herrn Stumpf". Ein 52-jähriger Fotograf ist da schon besser informiert. Er hat einen Blick für die Bilder auf den Wahlplakaten - und wundert sich, wie schlecht manche sind.

Bei der Frage nach Stadträten fallen ihm spontan Udo Schönfelder (CSU) und Manfred Hümmer ein - wobei er letzteren allerdings fälschlich den Schwarzen statt den Freien Wählern zu ordnet. Sebastian Platzek (FDP) kennt er noch und den "Endres Heinz" - "von der CSU?". Nein, vom Freien Bürger Block Forchheim (FBF). "Ja und dann ist da noch der...wie heißt er denn, der ist dünn und fängt mit 'J' an". Mit "..osua" hört er auf, helfen wir nach. "Ja richtig", kommt's ihm: "Der Josua Flierl". Im Zweifel von der CSU. Bingo!

Keine 20 Namen parat

Ein pensionierter Lehrer nennt Holger Lehnard (CSU), "und die Frau von dem Doktor - die Mathilde Hartmann". Aber nicht nur die Christsozialen kennt der 68-Jährige, auch Albert Dorn (SPD) und Sabine Dittrich von den Grünen. "Jetz' hab' ich bald den Meixner Gerhard vergessen", schiebt er den Stadtrat der FGL nach."Ich würde aber keine 20 Namen zusammenbringen", gesteht der Pädagoge.

Ein 76-jähriger Rentner, der seit 50 Jahren in Forchheim lebt, muss sich erst einmal "sortieren", legt dann aber wie aus der Pistole geschossen los: "Die Prechtel und der Meixner von den Grünen, der Otzelberger und der Dorn von der SPD und dann noch der Udo Schönfelder von der CSU".

Ein Forchheimer Geschäftsmann winkt ab. "Da will ich gar nichts zu sagen - der ganze Stadtrat ist ein hoffnungsloser Fall. Ich hoff' nur, dass sich was ändert". Eine Frau mittleren Alters muss zugeben, dass sie keine Ahnung hat. "Man sieht zwar viel Wahlwerbung - zu viel". Sie könne sich damit nicht beschäftigen weil sie anderweitig eine Menge "am Hut" habe.

Eine 73-jährige Frau aus Egloffstein ist da schon interessierter. "Ich kenne den Herrn Stumpf als Oberbürgermeister und Franz Streit als Stellvertreter . Auch einen von der FDP, der Herr Platzek. - und dann taucht da immer wieder ein Herr Hümmer in der Presse auf". Mehr falle ihr nicht ein.

Ins Schwarze getroffen

Ein "Alteingesessener" nennt Udo Schönfelder sowie Gerhard Käding, Mathilde Hartmann, Karl-Heinz Fleckenstein und Josua Flierl.

Ein 70-jähriger Forchheimer Rentner redet ebenfalls nicht lange um den heißen Brei herum. "Ich kenne sie - und alle sind Schwarze: Eduard Nöth, Franz Streit, Stefan Schick, Thomas Werner, und wie heißt noch der ander' - ja, der Udo Schönfelder!"