St. Kilian schwebt an seinen neuen Platz
Autor: Franz Galster
Pretzfeld, Freitag, 07. April 2017
Buchstäblich zu ihren Wurzeln kehrte die Statue zurück.
Zum Erntedankfest des Jahres 2016 war die Statue des heiligen St. Kilian den Gläubigen in der gleichnamigen Pfarrkirche in Pretzfeld vorgestellt worden.
Jetzt kehrte die Statue buchstäblich zu ihren Wurzeln zurück. An gleicher Stelle stand eine mächtige Fichte im Pfarrhof. Ihre beachtliche Größe ließ die Verantwortlichen befürchten, dass sie eines Tages bei einem starken Sturm stürzen und schweren Schaden anrichten könnte. Also beschloss man, sie vorsichtig einzulegen.
Es war die Idee von Pfarrer Florian Stark, aus dem unteren, zwei Meter langen Stammteil eine Figur gestalten zu lassen. Mit Helmut Dietsch aus Wolkenstein, einem Ortsteil von Ebermannstadt, hatte er den Künstler mit Herzblut gefunden. Die kalte Jahreszeit musste die Statue noch im Winterquartier im Pfarrhaus verbringen. Jetzt war der Augenblick gekommen, sie an ihrem angestammten Platz wieder aufzustellen.
Starke Männerhände
Sorgfältig befestigte Dietsch einen Eisenfuß unten an die Figur. Die ganze "St. Kilian Einsatztruppe", Idealisten der Pfarrgemeinde, war mit Begeisterung dabei, als St. Kilian mittels Schubkarre und starke Männerhände die letzten Meter zum Aufstellungsort zurücklegte. Ein Schlepper mit Frontlader brachte die mannsgroße Figur in die richtige, senkrechte Position. Das Kunstwerk kehrte dahin zurück, wo es einst mit der Motorsäge vom Stamm abgetrennt wurde. Helmut Dietsch schraubte es auf dem verbliebenen Holzsockel fest. Mit Bischofsstab ausgerüstet schaut St. Kilian nun vom Pfarrgarten unübersehbar hinab auf die vorbei führende Straße und ihre geschäftigen Passanten.
Zehn Jahre gibt ihm der Künstler der Statue als Lebenszeit - wenn sie denn immer im Freien stehen sollte.
Pfarrer Stark und seine Helfer wollen aber alles dafür tun, um die prognostizierte Lebensspanne möglichst zu verlängern. Im Herbst soll die Statue für die raue Witterung der kalten Jahreszeit wieder zum Winterlager im Pfarrhaus gebracht werden, um jeweils im Frühjahr wieder zurück zu kehren.
Dazwischen wollen die Männer der Einsatztruppe jeweils die Oberfläche gründlich auf Schäden prüfen und die Beschichtung gegebenenfalls wieder ergänzen.