"Wir steigen nicht ab"
Autor: Max Kaltenhäuser
Mittelehrenbach, Freitag, 09. Oktober 2015
Marco Kraft ist fest davon überzeugt, dass dem SV Mittelehrenbach auch heuer der Klassenerhalt gelingt. Die kommende Partie gegen Reuth sieht er aber schon als richtungsweisend an.
Auf den ersten Blick verbindet den Hamburger SV und den SV Mittelehrenbach nicht sonderlich viel. Lediglich die sportliche Situation weist Parallelen auf. So gelang vergangene Saison beiden Klubs in letzter Sekunde der Klassenerhalt - dem einen in der Bundesliga, dem anderen deutlich tiefer in der Kreisklasse 2 ER/PEG. Auch heuer richtet sich der Blick von SVM-Abwehrspieler Marco Kraft wieder nach unten. Denn bereits am achten Spieltag ist das Rennen um das rettende Ufer für den Kreisklassen-Dino wieder eröffnet.
Von wem wurden Sie angespielt?
Marco Kraft: Von meinem ehemaligen Vereinskollegen Philipp Präger. Wir haben eine Saison lang gemeinsam für Schlaifhausen gespielt. Er war damals noch in der zweiten Mannschaft und steht inzwischen für Willersdorf auf dem Platz.
Willersdorf ist momentan einer Ihrer direkten Konkurrenten im Abstiegskampf.
Wir sind ein Urgestein der Kreisklasse. Seit etwa zehn Jahren spielen wir in dieser Liga und zählen daher zu den Dinos. Wir bringen also genügend Erfahrung mit, um am Ende über dem Strich zu landen. Immerhin kommt es im Abstiegskampf auf diese Ausgefuchstheit und die Coolness an. Bereits in der vergangenen Saison haben wir uns in letzter Sekunde gerettet. Daher vergleiche ich uns immer gerne mit dem Hamburger SV. Wir steigen nicht ab.
Trotzdem sieht es momentan alles andere als rosig für Ihre Mannschaft aus. Schuld daran sind sicher auch die 18 Gegentore.
Unser Problem ist, dass wir unsere Chancen nicht verwerten. Wir erarbeiten uns in jedem Spiel viele Hochkaräter, belohnen uns aber nicht. Im Gegenzug werden wir dann eiskalt ausgekontert, das ist gerade für uns Abwehrspieler sehr bitter.
Zudem habe ich das Gefühl, dass wir in den entscheidenden Situationen auch einfach kein Glück haben.
Inwiefern ist diese Negativserie auch innerhalb der Mannschaft spürbar?
Man merkt eindeutig, dass wir als Mannschaft komplett verunsichert sind. Jeder denkt darüber nach, was passiert, wenn wir absteigen würden. Das ist sicherlich nicht gut. Um das zu beenden, brauchen wir wieder Erfolgserlebnisse.
Am Wochenende bietet sich gegen den direkten Tabellennachbarn aus Reuth dazu eine hervorragende Gelegenheit.
Das Spiel ist richtungsweisend. Ich kenne Reuth noch aus Schlaifhausener Tagen und weiß, dass sie eine starke Truppe haben. Drei Punkte wären für uns unheimlich wichtig. Aber ich bin dafür sehr zuversichtlich. Unsere Mannschaft ist äußerst kampfstark, da hält jeder wunderbar zusammen. Solche wichtigen Spiele liegen uns.
Wohin fliegt Ihr Steilpass?
An meinen Bruder Steffen Kraft, der für die DJK Weingarts spielt. In der Jugend war auch ich dort aktiv und habe daher noch immer einen guten Draht zur DJK. Wenn sich mir die Gelegenheit bietet, schaue ich regelmäßig bei den Heimspielen zu.