Wer zieht wem die Lederhosen aus?
Autor: Leo Hühnlein
Pottenstein, Freitag, 07. Oktober 2016
Weil auf der Bölwiese das eigene Oktoberfest stattfindet, tritt der SV Moggast am Sonntag auswärts in der Kreisliga 2 beim TSC Pottenstein an.
Diesmal ist der InFranken-Kick zu Gast im Luftkurort Pottenstein, wo der SV Moggast im Derby der Kreisliga 2 am heutigen Samstag um 15 Uhr seine Visitenkarte abgibt. Doch zur Kur, oder um frische Luft zu schnappen, kommen die Bölwiesener nicht ins Püttlachtal. Sie wollen lieber einen Sieg mit nach Moggast nehmen, denn abends steigt am Vereinsgelände das zünftige "Bölwiesen-Oktoberfest".
TSC Pottenstein (10.) - SV Moggast (7.)
Die vorgezogene Partie wurde wegen der Vorbereitungsarbeiten an der Bölwiese extra nach Pottenstein verlegt, so dass der SV bereits zum sechsten Mal in neun Spielen auf fremdem Geläuf antreten muss. Für Spielertrainer Alexander Roth ist das allerdings kein Problem: "Wir haben auswärts bisher zehn Punkte in fünf Spielen geholt, zuletzt 3:0 in Osternohe gewonnen, das lässt sich sehen.
Mit dem gebürtigen Pottensteiner Thomas Spethling übernahm zum Saisonende und dem damit verbundenen Aufstieg ein Eigengewächs den TSC, der nach 19 Jahren Kreisklasse erstmals wieder ins Kreisoberhaus zurückkehrte. Der 33-Jährige ist inzwischen Vater einer zehnmonatigen Tochter lebt samt Familie in Pegnitz, wo er als Lehrer auch an einer Schule unterrichtet. Vor drei Jahren hat er seine am Ende von schmerzvollen Verletzungen geprägte Karriere an den Nagel gehängt: "Den Ausschlag gab ein Achillessehnenriss, nachdem zuvor schon Kreuz- und Sprungbandverletzungen sowie andere Schäden auftraten. Vor allem in den letzten 15 Jahren war ich kaum eine Saison verletzungsfrei, das machte keinen Sinn mehr."
In Pottenstein bauen die Verantwortlichen seit jeher auf den eigenen Nachwuchs, was sich meist in einem verschworenen Kollektiv äußert, das als Mannschaft zu überzeugen weiß: "Wir sind etwas schleppend gestartet, das lag aber auch an der derzeitigen Personalsituation. Wir haben uns aber danach auf unsere Tugenden zurückbesonnen und als Team gepunktet. Inzwischen sind wir angekommen und wissen, dass wir nicht chancenlos sind. Aber unser primäres Ziel wird bis zum letzten Spieltag Klassenerhalt heißen."
Zuletzt wechselten Licht und Schatten, der 1:5-Pleite in Kirchehrenbach folgte ein 5:0-Kantersieg gegen Uttenreuth: "Am Walberla haben wir Lehrgeld gezahlt, am Ende ein vielleicht etwas zu hohes. Gegen den SC war es andersherum. Meine Leute haben gesehen, was wir erreichen können, wenn wir zusammenhalten. Es wird ein höheres Tempo gegangen, aber wir wollen dranbleiben." Bedauerlich findet Spethling die Pause des Top-Torjägers der Vorsaison: "Alexander Lindner, der 18 Treffer zum Aufstieg beigesteuert hatte, tritt kürzer. Mein Co-Trainer Fabian Meyer wird von Thorsten Mager im Tor ersetzt. Wir müssen die Ausfälle als Mannschaft auffangen, daheim sollten wir immer für einen Punkt gut sein. Auch gegen Moggast."
Hört sich also für die Gäste eher nicht nach einer zünftigen Trachten-Nacht an. Vielleicht gar nach einer Tracht Prügel? hü