Robustes Kellerduell ohne Würze
Autor: Leo Hühnlein
Forchheim, Sonntag, 19. März 2017
In die Fußball-Historie wird die Nullnummer zwischen dem ATSV Forchheim und der Spvgg Hausen eher nicht eingehen.
Das Ergebnis passt wohl zur Tabellensituation: Der ATSV Forchheim und die Spvgg Hausen trennen sich im Kampf um den Klassenerhalt in der Kreisklasse 2 mit einem torlosen Remis.
ATSV Forchheim - Spvgg Hausen 0:0
Zugegeben, der InFranken-Kick zwischen dem ATSV Forchheim und der Spvgg Hausen bot keinen Augenschmaus. Erst nach der Beschnupperphase kam langsam etwas Spielfluss auf, ohne dass es jemanden vom Hocker riss. Das torlose Remis nützt den Gästen mehr als den Hausherren, die durch den Reuther Überraschungserfolg in Heroldsbach auf die Abstiegsränge abrutschten. Noch vor der wichtigen Partie war ATSV-Vorsitzender Johannes Grün, der wieder in Doppelfunktion am Bratwurstgrill und als Platzansager im Einsatz war, guten Mutes und erhoffte sich "ein paar Tore" für die eigenen Fußballerseelen. Doch mehr als die beiden Aufstellungen beim Einlaufen durfte Grün nicht mehr am Mikro verkünden.
Vom Anstoßpunkt weg über drei Stationen hätten die Gäste nach 15 Sekunden in Führung gehen müssen, doch der am langen Pfosten stehende Sascha Wieneck ließ die Pille über den Schlappen rutschen. Dann war erstmal Schicht im Schacht, keiner wollte dem anderen unnötig Raum überlassen. Keeper Luis Mechler besorgte seinem Anhang eine Schrecksekunde, als er nahe der Außenlinie ein Duell gegen Felix Hüttner verlor, dessen Hereingabe aber keinen Abnehmer fand (14.). Dafür flog Mechler in der Folge sehenswert bei einem von Daniel Scherzer um die Mauer gezirkelten Freistoß ins Eck und boxte die Kirsche zur Ecke.
ATSV-Spielertrainer Tekin Atar, der es häufig mit Christian Nagengast - seinem Pendant auf Hausener Seite - zu tun hatte, probierte es mit dem schwächeren rechten Fuß (25.). Nagengast schenkte Atar aber wenig später eine neue Großchance, als ihm der Ball unter der Sohle durchrutschte. Diesmal rettete Keeper Steffen Frank per Glanztat. In der besten Phase der Heimelf entwischte Marc Baumann erstmals Bewacher Rene Stähr, an seiner Flanke rutschte Jeremy Hopkins um Bruchteile vorbei (34.). Weil Frank im Gästetor hellwach war, fischte er ein Zuspiel auf Atar in die Schnittstelle vor dessen Nasenspitze ab und hatte kurz vor dem Pausenpfiff mit seinem Team auch Glück, dass Marco Häfners Querschläger knapp über den eigenen Kasten flog.
Die SpVgg wechselte in der Pause gleich dreimal, zunächst war aber wieder der ATSV dran: Albert Stein zirkelte einen Heber knapp ans hintere Torgestänge und Benjamin Wesolowski bereitete dann die bis dahin größte Chance über die rechte Seite vor, doch Atar schoss den Vollspann flach um Zentimeter am Pfosten vorbei (58.). Der Lohn für den bereits verwarnten Gästeverteidiger Matthias Müller nach dem Foul an Atar war die Ampelkarte (61.). Aufregung gab es knapp vor dem Strafraum der Gastgeber. Jonas Grigo stoppte ein Zuspiel auf Felix Hüttner per Hand und wurde dafür verwarnt, was die Gäste als zu mild empfanden (71). Den Lucky-Punch hätte abermals Spielertrainer Tekin Atar setzen können, doch die Flanke von Hopkins köpfte der Glücklose freistehend als Aufsetzer in die Arme von Keeper Frank (83.) - dann war Schluss.
Die Meinungen der Trainer
ATSV-Trainer Tekin Atar sparte sich selbst in seiner Analyse nicht aus: "Es war zwar eine deutliche Steigerung zur Vorwoche, aber uns hat einfach das Tor gefehlt. Ich selbst hätte zwei oder sogar drei Dinger machen können, uns klebte das Pech am Fuß. Von der Einstellung kann ich meinen Leuten keinen Vorwurf machen."Gästespielertrainer Christian Nagengast schien froh, als das Spiel zu Ende war: "Wir haben teilweise nicht so dagegen gehalten, wie wir das vorhatten. Aber es war von vornherein klar, dass der Kampf dominieren wird. Spielerisch konnten beide Reihen nicht überzeugen. Das Positive ist der Punkt, den wir mitnehmen."
ATSV Forchheim: Mechler - Wesolowski, Atli, Stein, Koschmieder, Baumann, Hopkins, Haji Yusef, Grigo, Atar, Sütcü, (da Costa Silva).
Spvgg Hausen: Frank - Müller, Häfner, Möhlenkamp Nagengast, Stähr, Wieneck, Scherzer, Chousein Imam, Schmitt, Hüttner, (Sivonjic, Petschl, Rascher).
Schiedsrichter: Andreas Strasser (TSV Frauenaurach). Zuschauer: 105. Gelb-Rot: Müller (Hausen/61.)