Druckartikel: Mittelehrenbachs Meixner gibt der Liebe eine Chance

Mittelehrenbachs Meixner gibt der Liebe eine Chance


Autor: Leo Hühnlein

Thuisbrunn, Freitag, 16. März 2018

Die Mittelehrenbacher haben sich am Sonntag selbst von der Stärke des FC Thuisbrunn überzeugt, dennoch gibt Coach Tobias Meixner einem Spieler urlaubsfrei.
Das hätte ins Auge gehen können: Artistisch zeigte der Stöckacher Simon Kohlmann am vergangenen Sonntag vollen, aber zu gefährlichen Einsatz gegen Thuisbrunns Tobias Prieß.  Foto: Leo Hühnlein


Beim "inFranken-Kick" aus der A-Klasse 3 ER/PEG kreuzen Thuisbrunn und Mittelehrenbach bereits am Samstag um 15.30 Uhr am Sportgelände in Hohenschwärz die Klingen.


A-Klasse 3 ER/PEG: FC Thuisbrunn (4.) - SV Mittelehrenbach (6.)

Während es beim Kampf um die beiden Aufstiegsplätze einige Zeit nach einem Dreikampf zwischen Pretzfeld, Gräfenberg und Reuth aussah, hat sich das Feld der Aspiranten mittlerweile um Muggendorf sowie die beiden heutigen Kontrahenten erweitert. Zwar ist die Tabelle der A-Klasse 3 durch unterschiedliche Spielzahlen der Teams - wie in dieser Jahreszeit üblich - noch etwas verzerrt, dennoch könnte sich aus dem Sextett vor allem an diesem und den nächsten beiden Spieltagen bereits die Spreu vom Weizen trennen, da mehrere direkte Duelle auf dem Programm stehen.

Die Gastgeber bestätigten vorige Woche ihre blendende Frühform. Dank des 7:0-Kantersiegs gegen Stöckach zum Auftakt der Rückrunde schob sich Thuisbrunn bis auf drei Zähler an den Zweiten aus Reuth und den Dritten aus Gräfenberg heran, die beide 34 Punkte auf dem Konto haben - letztere jedoch bei zwei Partien weniger. Muggendorf liegt mit 31 Zählern ebenfalls in Lauerstellung, einzig Primus Pretzfeld hat sich mit 39 Punkten etwas abgesetzt.

Jedoch sind die Formkurven in Hin- und Rückrunde oft zwei Paar Schuhe. Zudem war der Heimauftakt des Spitzenreiters gegen Mittelehrenbach ausgefallen, so dass die Jungs von der designierten Spielgemeinschaft mit Leutenbach lediglich 13 Partien ausgetragen haben. Bemüht man den theoretischen Rechenschieber, könnte sich die Truppe um Spielertrainer Tobias Meixner vor Reuth schieben.

Für Thuisbrunns Spielertrainer Steffen Staudinger, am Sonntag dreifacher Torschütze und Vorbereiter, kommt die Praxis vor der Theorie: "Auch wenn es abgedroschen klingt: Wir müssen von Spieltag zu Spieltag schauen. Alle Teams in diesen Ligen verfügen über begrenzte Kader, zudem fordern Beruf und Familie ihren Tribut. Das Leistungsniveau einer Mannschaft kann sich bei Ausfällen mehrerer Spieler, die dann eben nicht gleichwertig kompensierbar sind, schnell ändern."

Beim FC werden heute die beiden Langzeitverletzten Tobias Schütz und Andreas Nagy fehlen, zudem stehen bei Stefan Löw weitere Untersuchungen wegen des lädierten Oberschenkels an.
Die Erfahrung und die menschlichen Führungsqualitäten des 33-Jährigen - und natürlich seine spielerische Klasse - bewogen den Verein zur vorzeitigen Verlängerung des Vertrags. Auch Staudinger scheint rundum zufrieden, bleibt aber mit Prognosen vorsichtig: "Ich sehe viel Potenzial in den Spielern, die Arbeit mit ihnen macht viel Freude. Ich wurde hier gut aufgenommen, die interne Kommunikation klappt prima. Die Mannschaft ist relativ jung und damit zukunftsfähig."

Sein Ziel sei es, die Jungs voranzubringen. "Letztlich denke ich aber nicht, dass man das unmittelbar in Toren, Punkten oder Platzierungen messen kann, sondern in der Art und Weise, wie sie sich auf dem Platz präsentieren", sagt der Kleinsendelbacher. Der Fußball sei halt nicht berechenbar. "Man kann seine Sache herausragend machen und trotzdem nach 90 Minuten in die Röhre gucken. Das gehört zum Sport."

Tobias Meixner teilt die Einschätzung beim Blick auf die Tabelle: "Es haben noch viele Mannschaften gute Chancen auf einen der beiden ersten Plätze. Richtig durch ist Pretzfeld trotz des Vorsprungs noch nicht. Man muss sehen, wie sie aus der Pause kommen. Außerdem müssen sie gegen uns noch zweimal ran", schiebt der 31-Jährige verschmitzt nach. Bezüglich der eigenen Ambitionen ist der Coach realistisch, man dürfe nicht erwarten, dass "alles zu unseren Gunsten läuft", denn dafür müssten gleich drei vor dem SVM stehende Klubs gelegentlich patzen, während Mittelehrenbach Erfolge einfahren muss.

"Außerdem spielen ja noch zwei andere Teams mit und den FC Thuisbrunn haben wir trotz dessen durchwachsenen Saisonbeginn immer auf der Rechnung gehabt", erklärt der Forchheimer. Vor allem die Kreise von Staudinger müssten eingeengt werden, weiß Meixner, der den Spielausfall nicht nur für eine Trainingseinheit, sondern auch für einen Mannschaftsausflug nach Thuisbrunn nutzte, wo er die Gala-Vorstellung des FC-Coaches verfolgte. "Auch beim 5:2 gegen uns hat er drei Mal getroffen. Obwohl wir führten und zwischenzeitlich ausglichen, verloren wir damals unser erstes Saisonspiel", erinnert sich der 31-Jährige.

Die Erkenntnis aus dem ersten Aufeinandertreffen sei, "dass wir mit unserem erfahrenen Team gegen diese junge Mannschaft taktisch anders agieren müssen. Jedoch wird es schwer, meinen Trainerkollegen ganz auszuschalten." Meixner kann personell fast aus dem Vollen schöpfen, lediglich Andreas Schmidt fehlt. Die Erklärung lieferte er dem Autor bei der Gegnerbeobachtung in Thuisbrunn unter dem Gejohle seiner Mitspieler: "Ich bin im Liebesurlaub."