Max Marterer fordert den Titelverteidiger heraus
Autor: Bertram Wagner
Brand, Freitag, 27. Oktober 2017
Der Nürnberger ist in der Form seines Lebens und will den Belgier, der 2016 in Eckental triumphierte, als Sieger des ATP-Challenger-Turniers ablösen.
Klangvolle Tennisnamen im Frankenland. Der Bauer-Watertechnology-Cup in Eckental ist nach wie vor das Maß der Dinge in der süddeutschen Hallentennisszene. Die 21. Auflage im House of Sports (Ortsteil Brand) lässt mit namhaften Tennisgrößen aufhorchen. Nach dem Qualifikationsturnier (ab Samstag, 9 Uhr) startet am Montag das 32er Hauptfeld. Der "Cut" (Ranking des letzten Spielers, der sich direkt qualifiziert) bei dieser ATP-Challenger-Veranstaltung mit einem Preisgeld von 43 000 Euro liegt in diesem Jahr bei Weltranglistenposition 185.
Darcis will das Double holen
"Unsere Zuschauer und Fans dürfen sich wieder auf absolutes Spitzentennis vor der Haustür freuen. Die Besetzung ist sensationell", sagt sich Turnierdirektor Marcus Slany. Vorjahressieger Steve Darcis (Nr. 68 der Welt) will seinen Titel verteidigen. Er ist in der deutschen Tennisszene spätestens seit Februar bestens bekannt und gefürchtet, denn er besiegte das deutsche Daviscup-Team um Alexander Zverev und Philipp Kohlschreiber in beeindruckender Manier im Alleingang. So haben ihn auch die Eckentaler Zuschauer im Kopf, als er 2016 mit dem Finalsieg gegen den Australier Alex de Minaur eine starke Turnierwoche krönte. Der Unterlegene stand bei Meldeschluss auf Rang 188 und muss auf Absagen hoffen.Eine größere Fangemeinde als Darcis dürfte "Paradiesvogel" Dustin Brown haben. Die momentane Nr. 124 der Welt ist der seit Jahren gefeierte Publikumsliebling. Nachdem er 2015 in Wimbledon Rafael Nadal (wie auch 2014 in Halle) besiegt hatte, ist sein Bekanntheitsgrad explodiert. Der extrovertierte 32-Jährige spielte bis 2010 für Jamaika und ist an seinen Rastalocken gut zu erkennen.
Der bekannteste Name im Feld dürfte aber der ehemalige Weltranglisten-Fünfte Tommy Robredo aus Spanien sein. Seit weit über einem Jahrzehnt mischt er in der Weltspitze mit. Sein bisheriges Preisgeld: rund 13 Millionen Dollar. Vor vier Jahren besiegte der heute 35-Jährige im Achtelfinale der US Open sensationell Roger Federer. Verletzungen sorgten dafür, dass die aktuelle Nr. 147 auf der Challenger-Tour Punkte sammeln muss.
Auf einer ganz anderen Stufe der Karriereleiter steht Lokalmatador Maximilian Marterer. Mit guten Leistungen auf der Challenger-Tour spielte er sich auf Position 108 der Welt, seine bisher höchste. Der Linkshänder aus Stein bei Nürnberg könnte der erste Franke werden, der in Eckental den Sieger-Scheck einstreicht. Dazu gehört sicherlich ein bisschen Losglück.
Nicht nur der 22-Jährige wird am Samstagnachmittag (15 Uhr) mit Argusaugen die Ziehung verfolgen. Auch die ehemaligen Eckental-Gewinner Igor Sijsling (2010) und Ruben Bemelmans (2014) hoffen auf schlagbare Gegner, um an ihre Erfolge anknüpfen zu können.
Neben Tennis ist im House of Sports ein buntes Programm geboten: Am Quali-Sonntag findet eine Deko- und Schmuck-Ausstellung statt, am Dienstag ist "Kids-Day", am Donnerstag "Fit-Day", am Samstag in einer Woche können die Zuschauer Rollstuhl-Tennis sehen und am Final-Sonntag gibt es zwischen den Endspielen im Doppel und Einzel Tanzauftritte.
An die 200 Helfer versuchen, dafür zu sorgen, dass das besondere Flair dieser Veranstaltung, für die die ATP-Vorgaben immer größer werden und viel in die Halle investiert werden musste, erhalten bleibt. Weitere Informationen und Live-Ergebnisse zum Bauer-Watertechnology-Cup gibt es im Internet unter www.challenger-eckental.de.