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LG Forchheim ist bereit für deutsche Meisterschaft


Autor: Daniel Ruppert

Forchheim, Montag, 15. Juli 2019

Die Frauen-Staffel und Hürdensprinter Jan Schindzielorz fahren als bayerische Meister zu den nationalen Titelkämpfen in einem Monat in Berlin.
Die Staffelübergabe klappt bei den Forchheimerinnen in der Regel einwandfrei, denn Christine Priegelmeir (li.), Janina Buck und Co. trainieren regelmäßig gezielt für die Staffel.  Fotos: Theo Kiefner


Die Sportler der Leichtathletik-Gemeinschaft Forchheim sind mit je zwei Gold- und Silbermedaillen von den bayerischen Meisterschaften in Augsburg zurückgekehrt. Im Rosenaustadion traten die besten Männer und Frauen aus dem Freistaat sowie die Altersklassen U20 und U18 an.

Für die Forchheimer Frauen zahlte sich über 4 Mal 100 Meter das wöchentliche Staffeltraining aus. "Die anderen Vereine haben zum Teil schnellere Läufer, aber bei uns funktionieren die Wechsel meistens perfekt", berichtet Trainer Jan Schindzielorz. In 48,08 Sekunden ließen Katharina Eckner, Svenja Heidecke, Janina Buck und Christine Priegelmeir die Konkurrenz klar hinter sich.

Auch Schindzielorz nahm Gold mit nach Hause. In seiner Paradedisziplin 110 Meter Hürden verlangsamte er sich vom Vorlauf zum Finale zwar um eine Zehntel auf 14,49 Sekunden, dennoch konnte keiner der deutlich jüngeren Athleten dem 40-Jährigen das Wasser reichen. Das fränkische Treppchen komplettierten Florian Lickteig und André Zahl von der TS Herzogenaurach.

Einen fränkischen Doppelsieg gab es zudem bei der Männer-Staffel. Hinter der LG Erlangen rannten die Forchheimer mit Schlussläufer Schindzielorz auf Platz 2. "Die Norm für die deutsche Meisterschaft haben wir um zwei Zehntel wieder knapp verpasst, aber wir freuen uns über Silber", sagt der Dietzhofer.

Saffer ist auf den Punkt bereit

Dass die LG die Qualifikation für die nationalen Titelkämpfe Anfang August in Berlin überhaupt anpeilen konnte, verdankte sie Jonas Saffer, der trotz zweiwöchiger Zwangspause wegen einer schmerzhaften Sehnenentzündung im Unterschenkel antrat. "Der Physio hat ihn hergerichtet und wir haben einen Tag vorher auf der Sportinsel getestet, ob es geht", erzählt Schindzielorz. Am Startblock rutschte Saffer leicht weg, die Wechsel auf Moritz Hecht, Dominik Eckner und Schindzielorz klappten aber reibungslos. Bis Sonntag hat das Quartett noch die Möglichkeit, sich bei einem Wettkampf für Berlin zu empfehlen.

Über die 100 Meter der U18 machte sich Saffers Trainingsrückstand bemerkbar. Mit seiner Bestzeit von elf Sekunden hätte er zeitgleich Rang 1 erreicht, so langte es nur zum sechsten Platz. Ähnlich erging es Moritz Hecht bei den Männern, wo er ohne eine langwierige Erkrankung im Winter Medaillenkandiodat gewesen wäre, das Finale der besten Acht mit 11,01 Sekunden aber knapp verpasste. Auch Eckner ging mit Handicap in den Sprint. Da er ein Praktikum in Dillingen absolviert, trainiert er seit geraumer Zeit eingeschränkt und musste sich mit 11,42 s zufriedengeben. Beim Weitsprung brachten ihn und die Konkurrenz wechselnde Winde um ordentliche Werte (6,62 m, 6.). Eine Woche zuvor hatte er es in Regensburg auf 6,93 m gebracht.

Svenja Heidecke (U20) hatte heuer bereits die Zwölf-Sekunden-Marke geknackt und haderte mit ihren 12,11 und Platz 2 über 100 Meter, da sie mit persönlicher Bestzeit gewonnen hätte. Der Coach schaffte es aber, sie aufzumuntern: "Bei der deutschen Jugendmeisterschaft in Ulm in zwei Wochen hat sie wieder eine Chance." Katharina Eckner sprintete im Bereich ihres Möglichen (12,71 s) und verfehlte den Endlauf als Zehnte. Bei Janina Buck (12, 64; 9.) war es noch knapper. Im Weitsprung hatte sie dieselben Probleme wie Saffer und wurde Siebte (5,24 m). Über die 200 Meter ging ihr nach dem Erreichen des Finals auf den letzten 30 Metern die Kraft aus.

Priegelmeir verpasste den Endlauf sowohl über 100 m (12,85; 13.) als auch über die doppelte Distanz (26,13; 11.), wobei die 37-Jährige seit ihrem Comeback vor vier Jahren über die 200 m erst zwei Mal schneller war. Cosima Gundermann wuchtete den Speer "nur" auf 37,86 Meter und verdiente sich keine weiteren drei Versuche. Dass sie 40 Meter drauf hat, hat sie bereits bewiesen.