Klassenerhalt - dann Pause
Autor: Johannes Höllein
Pinzberg, Samstag, 11. Juni 2016
Seit zehn Jahren spielt Sebastian Hofmann für Pinzberg, nach dieser Saison ist vorerst Schluss. Ein großes Ziel gibt es mit dem Klub aber noch zu erreichen.
Die Aufstiegseuphorie ist verschwunden, aktuell bangt die DJK-TSV Pinzberg um den Verbleib in der Fußball-Kreisklasse 2 ER/PEG. Zum Saisonfinale muss das heimschwache Team um Verteidiger Sebastian Hofmann auf eigenem Platz die in der Rückrunde überzeugende SpVgg Reuth schlagen und gleichzeitig auf Schützenhilfe aus Ebermannstadt hoffen, um das Abstiegsgespenst zu vertreiben. Doch der 28-Jährige ist guten Mutes, dass sein Team diese Aufgabe meistert und er sich mit einem guten Gefühl in eine mindestens einjährige Fußballpause verabschieden kann.
Wer hat Sie angespielt?
Sebastian Hofmann: Mein älterer Bruder Tobias. Mit ihm, dem Stürmer, hatte ich als Verteidiger auf dem Platz schon einige harte Duelle.
Abgesehen von einer kurzen Phase in der Jugendzeit haben wir aber nie beim gleichen Verein gekickt.
Wie sieht Ihre fußballerische Laufbahn aus?
Angefangen habe ich in Trailsdorf, war während der Jugend aber auch in Hallerndorf aktiv. 2006 bin ich dann nach Pinzberg gegangen und habe meine komplette Seniorenkarriere beim TSV verbracht. Nach dieser Saison ist aber Schluss - zumindest für ein Jahr. Ich habe beruflich oft eine Sechs-Tage-Woche zu stemmen und nicht mehr genug Zeit, ordentlich zu trainieren. Am Wochenende bleibt mir oft nur der Sonntag, und den verbringe ich lieber mit meiner Verlobten - auch, um sie bei den Hochzeitsplanungen zu unterstützen. Sollte ich nach dieser Pause wieder mit dem Fußballspielen anfangen, dann im Trikot des FC Wacker Trailsdorf, wo ich meine ersten Schritte als Kicker gemacht habe. Das ist mit den Verantwortlichen in Pinzberg so abgesprochen.
Was hat den Ausschlag gegeben, der DJK-TSV Pinzberg so lange die Treue zu halten?
Die Atmosphäre im Verein war schon immer super, die Leute haben gepasst. Und es gab nie den großen Leistungsdruck. Die Kameradschaft hat einen großen Stellenwert, das hat auch einige Freunde hierher gezogen. Ich selbst wohne inzwischen sogar in Pinzberg, und das wird vorerst so bleiben. Ich habe mit dem TSV zwei Aufstiege gefeiert, musste aber auch einen Abstieg verkraften.
Wenn kein kleines Wunder geschieht, könnte ein weiterer Abstieg hinzukommen. Wie hat sich der TSV in diese prekäre Lage gebracht?
Wir spielen zu inkonstant. Gegen Spitzenteams wie Wichsenstein oder Ebermannstadt hatten wir tolle Auftritte und überraschende Punktgewinne, gegen direkte Konkurrenten haben wir aber Federn gelassen, weil einige Spieler ihr Leistungsvermögen nicht abriefen. Das ist wahrscheinlich eine Kopfsache. Aber wir haben auch schon gezeigt, dass wir in entscheidenden Spielen voll da sind. Deshalb denke ich, dass das Spiel gegen Reuth richtig hart wird, wir uns am Ende aber knapp durchsetzen und den Klassenerhalt schaffen. Gut für uns ist, dass der TSV Neunkirchen II gegen die Ebser spielt, die siegen müssen, um die Chance auf Platz 2 zu wahren.
Angenommen Neunkirchen verliert, Pinzberg holt aber nur einen Punkt....
...dann würde ich meine Fußballpause mit Freude noch ein paar Tage hinauszögern und den Klassenerhalt mit meinem Team in einem Entscheidungsspiel perfekt machen.
An wen passen Sie weiter?
An meinen Arbeitskollegen Florian Pihl von der DJK Wimmelbach, mit dem ich schon einige interessante Duelle hatte. Wie ich gehört habe, wechselt er auch nach Trailsdorf. Wer weiß, vielleicht laufen wir dort mal gemeinsam auf.
Steilpass-Regeln: Das Spielfeld bilden die Landkreise Erlangen-Höchstadt und Forchheim. Verboten sind Kurzpässe, also Zuspiele innerhalb des eigenen Vereins, und Rückpässe zu bereits angespielten Aktiven.