Kehrt Weingarts nach einem Jahrzehnt zurück?
Autor: Uwe Kellner
LKR Forchheim, Dienstag, 06. August 2019
Schafft die DJK im zehnten Jahr Kreisliga - dem neunten in der Zweier-Staffel in Folge - den Wiederaufstieg? Und wer muss nach 30 Spieltagen runter? Ein Experte blickt voraus.
Christian Martin, der mit dem TSV Kirchehrenbach vor zwei Jahren die Meisterschaft in der Fußball-Kreisliga 2 ER/PEG gefeiert hat, schätzt die 16 Teams der Spielklasse ein. Der 50-Jährige steht nach einem Jahr Trainer-Auszeit inzwischen bei der DJK Eggolsheim in der Nachbar-Liga an der Seitenlinie, hat die ehemaligen Rivalen aber nie aus dem Auge verloren. Los geht es am Freitag um 18.30 Uhr mit dem Eröffnungsspiel zwischen dem FC Reichenschwand und Neuling SV Henfenfeld.
Neunhof und Weingarts vorne?
Der TSV Neunhof hat den Aufstieg in die Bezirksliga in der Relegation gegen Tennenlohe verpasst. "So wie ich die Neunhofer einschätze, wird sie die Niederlage noch mehr motivieren. Der Kader ist größtenteils zusammengeblieben und wurde punktuell verstärkt", sagt Martin, der dem TSV Platz 1 bis 3 zutraut.
Den Verantwortlichen der DJK Weingarts sei mit der Verpflichtung des Trainerduos Bastian Lunz und Oliver Seybold ein echter Coup gelungen, da die beiden in den vergangenen Jahren zu den herausragenden Spielern der Bayernliga gehörten. "Auch wenn Lunz zum Auftakt wahrscheinlich verletzt ausfällt und trotz der Abgänge der Leistungsträger Noah und Ferdinand Drummer sowie Andreas Stenglein ist die Mannschaft stark genug, einen besseren Start als 2018 hinzulegen. Die schwere Verletzung des Neuzugangs Hubert Strobel trübt sicherlich etwas die Vorfreude, der Aufstieg führt trotzdem nur über Weingarts, wenn die DJK nicht zu viele Punkte bei den vermeintlich Kleinen liegen lässt."
"Was letzte Saison dem FC Ottensoos gelungen ist, traue ich heuer der SpVgg Diepersdorf zu", sagt Martin über den klaren Meister und den Absteiger. Mit Spielertrainer Patrick Schwesinger, der seine Qualität in Seligenporten, Eltersdorf und zuletzt Vach gezeigt hat, habe Diepersdorf "eine absolute Vollgranate" an Land gezogen. "Auch wenn es wieder eine große Fluktation im Kader gab, spielt die SpVgg um die Mannschaft."
Beim ehemaligen Landesligisten ASV Pegnitz sieht er den freien Fall nach Platz 3 in der Vorsaison trotz nur 49 Toren gestoppt. Diese Zahl zeige aber die defensive Qualität der Mannen um Spielertrainer Kevin Kühnlein, die mit 32 die zweitwenigsten Gegentreffer kassiert hatten. "Der Kader wurde sinnvoll ergänzt. Ob es bei dieser starken Konkurrenz für ganz oben reicht, weiß ich nicht."
Eine der spannendsten Fragen stellt sich für den Eggolsheimer Coach beim SV Ermreuth: "Wie bekommt der neue Trainer Jörg Kemmnitzer die Nachfolge von Maik Sprenger hin?" Sein Vorgänger hatte den Klub seit 2012 stets in die vorderen Ränge geschossen und nicht nur die Aufmerksamkeit der gegnerischen Abwehrreihen auf sich gezogen. "Eine überraschende Personalie haben die Verantwortlichen mit Dominik Fabricius als Co-Trainer getätigt, der es zusammen mit den Hammerand-Brüdern schaffen kann, die Lücke zu schließen."
Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga mit einem desaströsen Torverhältnis von 31:113 Toren wird sich der TSV Neunkirchen schnell wieder an die Kreisliga gewöhnen müssen. "Dafür wird Trainer Armin Appelt in Zusammenarbeit mit einem der besten Spieler im Kreis Forchheim, Manuel Menges, sorgen", ist Martin überzeugt. Menges bilde mit dem jungen Kevin Hofmann ein Sturmduo, von dem manch höherklassiger Verein träume. "Die Brandbachkicker werden eine sorgenfreie Saison spielen, in der es noch nicht für ganz oben reicht."