Hochzeit statt Silvesterkrach
Autor: Daniel Ruppert
Poxdorf, Freitag, 02. Sept. 2016
Als Gast mehrerer Hochzeiten im Sommer entschied sich Dominik Frister zu einer Trauung am letzten Tag des Jahres. In Poxdorf sticht er nicht ganz so hervor.
           
Mit seiner Hochzeit an Silvester sticht Dominik Frister heraus, auf dem Fußballplatz ist der 28-Jährige aber eher der Typ Philipp Lahm. Vielleicht geht der Verteidiger am Sonntag gegen seinen Steilpassgeber in die Offensive. 
Wer hat Sie angespielt?
Dominik Frister: Matthias Müller von der Spvgg Hausen, den ich schon zu Schulzeiten kennengelernt habe. Intensiv ist der Kontakt aber erst durch seine Freundin aus Kindertagen und meine heutige Frau Carina Schrettenbrunner geworden.
Wie Matthias haben Sie sich erst relativ spät für die erste Mannschaft Ihres Vereins empfohlen. Woran lag es bei Ihnen?
Ich habe zu Jugendzeiten parallel Badminton gespielt und Fußball damals hinten angestellt. 
Als ich vor sieben Jahren wieder angefangen habe, war Poxdorf gerade in die Kreisliga aufgestiegen, deswegen war für mich nur in der Reserve Platz. Unter Trainer Tobias Dachwald habe ich auch Einsätze in der Ersten bekommen und mich anscheinend nicht ganz so dumm angestellt. Danach hat sich mein Einsatzschwerpunkt immer mehr Richtung erste Mannschaft verlagert. 
In 164 Partien für Poxdorf haben Sie genau zwei Tore geschossen und keinen einzigen Platzverweis kassiert. Philipp Lahm lässt grüßen?
Ich bin auf dem Platz eher der ruhige und gewissenhafte Typ. Mancher Trainer hat sich gewünscht, ich wäre lauter, aber ich komme mit meiner Art gut zurecht.
Nach dem Durchmarsch von der A-Klasse in die Kreisliga zwischen 2007 und 2009 sowie dem Abstieg im vergangenen Jahr befindet sich der SV in der zweiten Kreisklassen-Saison. Wie sehen Ihre Ambitionen und die des Vereins aus?
Nach dem Abstieg gab es einen Umbruch, die vergangene Saison war deshalb schwierig. Auch diesen Sommer haben wir etliche Zugänge bekommen. Ich finde, wir sind eine super Truppe in einer Derby-Liga. Das macht Spaß. Außer Gewinnen-Wollen haben wir aber kein konkretes Ziel.
Wie beurteilen Sie die bisher sieben Punkte in vier Spielen unter diesem Gesichtspunkt?
Vieles muss sich erst einspielen, daher ist der Auftakt absolut okay. In der ersten Halbzeit waren wir meist richtig gut, haben aber die Entscheidung verpasst. Nach der Pause sind wir teilweise in ein Loch gefallen. Daran müssen wir arbeiten.
Am Sonntag gastiert Hausen mit Matthias Müller in Poxdorf. Werden sich die beiden Defensivleute außer in der dritten Halbzeit im Sportheim überhaupt begegnen?
Ich kann mir vorstellen, dass Matthias bei Hausener Standards mit nach vorne geht. Da könnte es dann zum ein oder anderen Zweikampf kommen.
An wen geht Ihr Steilpass?
An Stefan Ismeier, der letztes Jahr von uns nach Weingarts gewechselt ist. Wir waren bis 2015 aktive Poxdorfer Kerwasburschen. Fußballerisch ist er eine Art Vorbild für mich: Er ist ein kompromissloser Innenverteidiger, der alles abräumt.
Steilpass-Regeln: Das Spielfeld bilden die Landkreise Erlangen-Höchstadt und Forchheim. Verboten sind Kurzpässe, also Zuspiele innerhalb des eigenen Vereins, und Rückpässe zu bereits angespielten Aktiven.