Hetzles ist bereits zum Siegen verdammt
Autor: Leo Hühnlein
Hetzles, Freitag, 13. November 2015
Punkte hat der SV Hetzles in dieser Saison schon zuhauf hergeschenkt, gegen den SV Kleinsendelbach in der Kreisklasse 2 zählt nur ein Dreier - ansonsten wird die Situation immer prekärer. Kleinsendelbach dagegen möchte auch weiterhin am Spitzenquintett dranbleiben.
Beim InFran ken-Kick kreuzen zwei Mannschaften aus der Verwaltungsgemeinschaft Dormitz die Klingen. Im Derby der Kreisklasse 2 empfängt Hetzles mit Kleinsendelbach die südlichste Ortschaft Oberfrankens und muss schleunigst in die Spur zurückfinden, um nicht noch weiter Richtung Tabellenkeller abzurutschen: Nur mickrige vier Punkte aus den letzten zehn Spielen ernüchtern den stark in die Saison gestarteten Gastgeber, der das spielfreudige und zuletzt erfolgreiche Team aus dem Nachbarort erwartet. Anpfiff des Derbys ist am Sonntag um 14.30 Uhr, die beiden Reserven bestreiten um 12.30 Uhr das Vorspiel um Punkte in der B-Klasse 3.
SV Hetzles (11.) - SV Kleinsendelbach (6.)
Die Fieberkurve des 1982 im Landkreis Forchheim als "schönstes Dorf" ausgezeichneten Kleinsendelbach, dessen Ortskern nur 200 Meter von Mittelfranken entfernt liegt, zeigt still und leise nach oben.
Die Formkurve des SV Hetzles spricht Bände, dennoch verlief der Saisonstart mehr als zufriedenstellend. Zwei 4:1-Erfolge und ein 1:1-Remis bescherten Hetzles nach drei Spieltagen Platz 3 und die Hoffnung auf ein Ende der seit zehn Saisons dauernden Sabbat-Jahre. Nach dem Kreisliga-Abstieg 2005 sprang 2012 zumindest die Aufstiegsrelegation heraus, ansonsten waren zwei vierte Ränge die besten Platzierungen.
Über einen derartigen Zwischenstand wäre sicher auch Spielertrainer Christoph Kehm froh, er ist sich der prekären Situation bewusst, auch wenn die Spielerdecke zuletzt immer dünner wurde und improvisiert werden musste: "Wir wissen, dass ein Dreier her muss. Es hilft uns auch nicht weiter, über die vergebenen Punkte zu lamentieren. Wir wissen selbst, dass wir viele Spiele leichtfertig aus der Hand gaben. Und da nehme ich mich selbst nicht aus." Den 29-Jährigen ehrt, dass er mit der Kritik bei sich selbst beginnt, vor allem die 2:3-Pleite gegen seinen Heimatverein Poxdorf vor drei Wochen schlug ihm aufs Gemüt: "Da führten wir schon mit 2:0, ausgerechnet ich vergab mit dem Pausenpfiff per Elfer das 3:0 und damit die Chance, den Deckel drauf zu machen. In den letzten 25 Minuten drehte sich das Spiel, wir verloren noch. Das geht nicht spurlos an einem vorbei." Der Erkenntnis, dass Fußball grausam sein kann, sollen wieder positive Zeiten folgen. Der derzeitige Spitzenreiter habe es im Vorjahr vorgemacht, so Kehm: "Wir haben mit Licht und Schatten zuletzt gute Ansätze gezeigt, müssen aber wieder an Kaltschnäuzigkeit und Durchschlagskraft hinzugewinnen. Hallerndorf schien zur Vorjahres-Winterpause ein sicherer Absteiger zu sein und siegte sich mit 33 Rückrunden-Punkten bis Platz 6 hoch." hü