Druckartikel: HEC wird für sein Kämpferherz belohnt

HEC wird für sein Kämpferherz belohnt


Autor: Tobias Schneider

, Freitag, 25. Oktober 2013

Für die Alligators sieht es in Mitterteich nicht gut aus, auch, weil zwei Leistungsträger frühzeitig angeschlagen sind. Doch Höchstadt zeigt Moral. Vojcak mausert sich zum Mann des Tages.
Daniel Jun (am Puck) verletzte sich schon nach wenigen Minuten, biss aber auf die Zähne.  Foto: Archiv


Angeknockte Leistungsträger, eine schlechte Chancenverwertung, dumme Gegentore - aber ein großes Kämpferherz. Der Freitagsausflug des Höchstadter EC in der Bayernliga zum EHC Mitterteich endete mit einem 5:4-Sieg nach Penaltyschießen, war aber durchaus schmerzhaft. Mit Spielertrainer Daniel Jun und Kapitän Daniel Sikorski waren bei den Alligators schon nach fünf Minuten die zwei wichtigsten Spieler schwer angeschlagen. Zwar konnte Jun nach einem harten Check des Ex-Alligator Trolda weitermachen, schleppte sich fortan aber über das Eis, vermied weitgehend Zweikämpfe und wirkte verständlicherweise gehemmt. Sikorski musste wegen einer Schnittverletzung ins Krankenhaus, kehrte aber im Schlussdrittel zurück aufs Eis.

Vermutlich wäre das Spiel ganz anders verlaufen, hätte der HEC nicht schon so früh am Stock gehen müssen.

Eine Überzahlsituation nutzte Vojcak zur schnellen Führung (5.), mit den Verletzungen kam aber ein Bruch ins Spiel der Alligators. Die Ordnung ging verloren, die Gäste agierten zu nervös - und kassierten Strafzeit um Strafzeit, alleine 10 Minuten im ersten Abschnitt. Als je ein Spieler eines Teams auf der Strafbank verharrte, kamen die Hausherren durch Pfänder zum Ausgleich (7.), nur vier Minuten später erhöhte Kreuzer in Überzahl auf 2:1 - mit diesem Ergebnis ging es in die Kabine. Es sah also nicht gut aus für den HEC.

Doch angeschlagene Boxer, so sagt man, seien bekanntlich die Gefährlichsten - ein Spruch, der auch für die Alligators galt. Mit Wut im Bauch kam Höchstadt aus der Kabine - und zum Ausgleich. Cornforth traf in Überzahl (27.). Und es kam noch besser: Mitterteich zog abermals eine Strafzeit, diese Gelegenheit nutzte Grau und traf per Bauerntrick zum 3:2 (31.). Dann vergab der HEC allerbeste Chancen, das 4:2 war längst überfällig. Was aber fiel, war der Ausgleich: Gulda scheiterte im Alleingang, Pfänder traf im Gegenzug zum Ausgleich (35.). Als das Drittelende schon nah war, gab es nochmals Bully im Alligators-Drittel. Die Scheibe flog in die Mitte zu Ryzuk, exakt eine Sekunde vor Drittelende traf der Tscheche zum 4:3 - ein äußerst dummes Gegentor für Höchstadt. Doch das großes Kämpferherz des HEC pochte auch im Schlussabschnitt. In Unterzahl traf Vojcak (43.) zum 4:4. Mitterteich hatte zwar im Endspurt mehr Luft, die Alligators verteidigten aber das Remis - und kämpften sich ins alles entscheidende Penaltyschießen.

Dort mauserte sich Vojcak endgültig zum Mann des Tages: Als es nach drei Schützen weiter Unentschieden stand, versenkte Vojcak auch den zweiten Penalty, während Flamik scheiterte - der 5:4-Erfolg war perfekt.

Am Sonntag steht das Heimderby gegen Nürnberg an. tsc