Anders als bei den Erwachsenen erfreut sich die neue Hallen-Variante bei der Jugend großer Beliebtheit - das zeigen die Turniere der B- und C- Junioren.
Der Parkplatz vor der Gräfenberger Sporthalle war vollgeparkt, die Ränge gut gefüllt und die Stimmung unter den Zuschauern klasse: Als die U15- und U17-Junioren zu den jeweiligen Futsal-Endrunden auf dem Hallenboden standen, boten sie Fußball auf hohem spielerischen Niveau und gaben keine Partie frühzeitig her.
Zieht man den Vergleich zum Kreisfinale der Herren, so fällt das Fazit einfach aus. Waren beim Endspiel der Herren die Ränge leer, weil die Zuschauer und Spieler der ausgeschiedenen
Mannschaften wegen Desinteresses bereits abgereist waren, so zollten die jungen Kicker ihrer Konkurrenz den nötigen Respekt und blieben vollzählig bis zur Siegerehrung vor Ort. Sie feuerten ihre Kumpels an und hatten Spaß am modernen, aber oft noch verrufenen Futsal.
Eine Sache der "Großen"
Allerdings gab es anders als beim Herrenfinale mit B-Klassist Atletico Erlangen keine Überraschungen bei den Jugendturnieren. Bei den C-Junioren standen mit dem SC Eltersdorf, FSV Erlangen-Bruck, ATSV Erlangen und TV 48 Erlangen vier Teams aus der Uni-Stadt im Halbfinale. Die vermeintlich "Kleinen" blieben außen vor. Genauso sah das Bild bei den B-Junioren aus. Hier standen unter den letzten vier Teams der TV 48 Erlangen, der Baiersdorfer SV, der ATSV Erlangen und der FSV Erlangen-Bruck. "Die Jungs waren heute nicht so gut drauf, wie es ihnen möglich gewesen wäre. Gegen Bezirksoberligisten entscheiden dann eben Kleinigkeiten und Unaufmerksamkeiten das Spiel. Mit ein bisschen Glück wäre mehr drin gewesen", sagte Jonas Gräbner, der mit der U17 des TSV Ebermannstadt in der Feldsaison auf dem ersten Platz der Kreisliga steht, in der Halle jedoch zwei Mal knapp mit 1:2 gegen die Favoriten verlor. Für sein Team reichte es am Ende immerhin zu Platz 5. "Wir liegen zwar stadtnah, können uns aber trotzdem nicht mit den Erlangern vergleichen. Aktuell haben wir sieben Spieler für die A-Jugend und füllen den Rest mit Leuten aus der B-Jugend auf."
Dennoch war der Turniersieg des TV 48 Erlangen bei den B-Jugendlichen so etwas wie eine kleine Überraschung, denn immerhin gewann der Bezirksoberligist im Halbfinale gegen Bayernligist FSV Erlangen-Bruck, wenn auch erst im Sechsmeter-Schießen (5:4). Die Talente aus der Bayernliga spielen während ihrer Feldsaison beispielsweise gegen den FC Bayern München II und anderen Profi-Nachwuchs. "Ich bin froh, wenn sich heute niemand verletzt. Aber wenn wir schon da sind, dann wollen wir das Turnier auch gewinnen", sagte Michael Mai, Trainer des späteren Turniersiegers und Vater der beiden Jahn-Spieler Patrick und David.
Im Finale traf seine Mannschaft auf Baiersdorf. BSV-Coach Jan Gräßel und seine Jungs hatten sich im Halbfinale trotz einer Roten Karte und Dank eines verwandelten Zehnmeters von Mathis Scheer zu einem 1:1 gegen den ATSV Erlangen gekämpft und das anschließende Sechsmeter-Schießen gewonnen (4:2). Im Endspiel jedoch behielt der TV 48 die Oberhand. Frühzeitig traf Thomas Gertz nach einer Ecke, Metin Perst legte das 2:0 zum Finalsieg und dem Titel des Hallenkreismeisters nach.
Weilersbach/Eggolsheim ist raus
Bei den C-Junioren hätte die SG Weilersbach/Eggolsheim unter Umständen ins Halbfinale einziehen können, wäre das Vorrundenspiel gegen den TV 48 Erlangen nicht 3:3, sondern zugunsten der SG ausgegangen. So blieb für Trainer Holger Paul und seine Jungs am Ende nur der sechste Platz. "Man muss bedenken, dass die Stadtmannschaften aus Erlangen eine viel größere Auswahl an Spielern haben und es für uns schwierig ist, überhaupt eine Mannschaft zusammen zu bringen, weswegen wir ja auch eine SG eingegangen sind. Das Konkurrenzangebot für die Kinder mit anderen Sportarten ist einfach gewachsen. Es gibt nicht nur noch Fußball", sagte Paul.
Außerdem gehe das Werben der Stadtmannschaften bis in die Dorfvereine, wodurch sich die großen Talente letzten Endes gänzlich im Ballungsraum Erlangen tummeln. "Wir sind trotzdem stolz auf unsere Leistung und dass wir die Endrunde als Außenseiter erreicht haben."
Für das Endspiel des U15-Turniers qualifizierte sich Bayernligist FSV Erlangen-Bruck durch einen 2:0-Sieg gegen den ATSV Erlangen. Die spielerisch stärkste Mannschaft, der SC Eltersdorf, holte sich das Finalticket durch einen souveränen 5:1-Sieg gegen den TV 48 Erlangen. Das letzte Spiel des Tages war an Brisanz nicht zu übertreffen.
Erst Niklas Bergner mit dem entscheidenden 1:0 sorgte für den Turniersieg des SC Eltersdorf. "Einmal haben wir gepennt und unsere eigene Chancen nicht reingemacht", resümierte Brucks Trainer Thomas Roka. Die Freude bei SCE-Trainer Hans Schuller war dafür umso größer. "Das war ein Krimi auf Augenhöhe", so seine Worte.
Am Samstagmorgen haben die D2-Junioren ebenfalls den Hallenkreismeister ausgespielt. Im Finale gewann die DJK Erlangen mit 2:0 gegen den SK Lauf und holte sich den Turniersieg. Am Sonntagmorgen waren die D1-Junioren dran. Hier gewann der SK Lauf das Finale gegen den FSV Erlangen-Bruck mit 2:0 und sicherte sich den Kreismeistertitel. Für die anstehenden Hallenbezirksmeisterschaften haben sich die jeweiligen Kreismeister qualifiziert.