Druckartikel: Ein Tag nonstop im Wasser

Ein Tag nonstop im Wasser


Autor: Thomas Weichert

Pottenstein, Mittwoch, 18. November 2015

Absoluter Rekord: Bei der 13. Auflage des 24-Stunden-Schwimmens der DLRG Pottenstein im Hallenbad Juramar schwamm Frank Horras 50 Kilometer - für einen guten Zweck.
Ein Experte auf besonders langen Distanzen: Triathlet Frank Horras spulte beim 24-Stunden-Schwimmen in Pottenstein rund 50 Kilometer ab - all dies für einen guten Zweck.  Foto: Thomas Weichert


Triathlet Frank Horras nahm das erste Mal an diesem Wettbewerb teil. Er schwamm für einen guten Zweck, weil er pro Kilometer rund 40 Euro an Spendengelder für ein behindertengerechtes Fahrrad für den Sohn eines Bekannten bekommt.

Der 43-Jährige ist Chef der über 800 Mitglieder zählenden größten deutschen Triathlongemeinschaft "Hardtseemafia" aus Roth und hatte die Spendenaktion auf der gleichnamigen Homepage ausgeschrieben. Und so kamen durch seine Teilnahme am 24-Stunden-Schwimmen über 2800 Euro für das behindertengerechte Fahrrad zusammen. Horras ist ein Spezialist für besonders lange Strecken, der Start in Pottenstein war bereits sein siebtes 24-Stunden-Schwimmen in diesem Jahr.

Am Freitag um 18 Uhr sprang er ins Becken und schwamm dann die ganze Nacht durch. Am Samstag gegen 16 Uhr hatte er mit etwa eineinhalb Stunden Pause sein Ziel erreicht und die 50 Kilometer geschwommen.

"Das Bad ist wunderschön, doch es war schon eine Herausforderung, weil die Bahn nur 18 Meter lang ist", sagte Horras. Durch das viele Abstoßen am Beckenrand bekam er leichte Rückenschmerzen.

Anfänglich hatte er auch etwas Probleme mit dem Salzwasser und der Atmung. Dies legte sich aber schnell. "Man braucht schon eine mentale Stärke, um dies zu schaffen, vor allem wenn man nachts ganz alleine im Becken schwimmt", erzählte Horras, der sich während der Runden von veganen Gummibärchen und selbstgemachten Kokos-Riegeln ernährte. Danach gönnte er sich ein Hefeweizen.

Die Jugendlichen Dany Buhl und Nina Linhardt von der DLRG Pottenstein führen inzwischen genau Buch über die geschwommenen Runden der Teilnehmer. Vier Bahnen sind 72 Meter und damit ein Kreuzchen auf dem Auswertungszettel. Linhardt schwamm auch selbst mit. "Das 24-Stunden-Schwimmen ist jedes Jahr gut besucht und kommt an", sagt sie. Und Dany, der Sohn von Schwimmmeister Georg Buhl, hat nun vor, den Rettungsschwimmerschein in Silber zu machen.

Neben dem TSC ist die DLRG Pottenstein der Verein mit den meisten Jugendlichen im Ort. "Wir haben 95 Jugendliche und Kinder unter 18 Jahren im Verein", sagt Vorsitzender Joachim Linhardt nicht ohne Stolz. Das bedeutet aber auch viel Arbeit für die Ehrenamtlichen, die die Schwimmkurse halten müssen. "Weil die Schwimmausbildung nicht mehr von der Schule gemacht wird, kommen viele Kinder zu uns, um das Schwimmen zu lernen. Manchmal müssen wir Eltern aber auch absagen, weil wir keinen Platz mehr haben", so Linhardt.

Eine der wichtigsten Aufgaben haben diesmal Jan Linhardt und Simon Arnold übernommen. Sie saßen abwechselnd am PC in der Bademeisterkabine und waren für die Auswertung zuständig. "Da hängt sehr viel Organisation dran", sagt der 15-jährige Jan Linhardt.

Insgesamt nahmen heuer 104 Sportler am 24-Stunden-Schwimmen teil, die zusammen über 300 Kilometer geschwommen sind. Die größte Gruppe mit 21 Teilnehmern stellte diesmal die Wasserwacht Pegnitz.